MARGIN - REVIEWS
Psychedelic Teatime (2014)
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Hinter dem Namen MARGIN verbirgt sich der Berliner Musiker Lutz Meinert, ein Musiker der zwei CD's mit der Band FOR YOUR PLEASURE veröffentlicht hat, namentlich Scattered Pages (1993) und Timeless (2000). Ab 2012 fokussiert er sich auf MARGIN und veröffentlichte Psychedelic Teatime 2014.
Auf diesem Album ist Lutz die Person, die nahezu alles selbst macht. Er bekommt nur Hilfe von der Background-Sängerin Carola Meinert, die auf Psychedelic Underground - The Long Trip und Landscapes On The Sky gesungen hat. Der andere Musiker, der auf dieser Veröffentlichung gehört werden kann, ist Arne Spekat. Er spielt die akustische Gitarre auf A Mysterious Cup Of Tea und Landscapes On The Sky. Gleich von Beginn an kann man hören, welche Art von Musik Lutz beeinflusst hat, um eigene Musik zu machen. Es ist in erster Linie der Psychedelic Rock und Progressive Rock von PINK FLOYD, der auf Psychedelic Teatime durchscheint. Die elektrische Gitarre und die Keyboards sind die Instrumente, die die selbstgeschriebenen Titel bestimmen, Kompositionen die ziemlich überzeugend klingen. Vor allem liegt das Eröffnungsstück A Mysterious Cup Of Tea auf einem sehr hohen Level. Während der nahezu 25-minütigen Musik geht man auf einen musikalischen Trip, der einen vom psychedelischen Rock von PINK FLOYD zum Krautrock von GROBSCHNITT trägt. Die Alben Rockpommel's Land (1977) und Solar Music (1978) von der letztgenannten Band kamen mehrmals in den Sinn, hauptsächlich durch die Verwendung des Mellotrons und der starken Bass-Parts. Unglücklicherweise liegt der zweite Titel auf einem niedrigeren Niveau. Hauptsächlich sind hierfür die Gesangsparts schuld, ich finde sie auf Psychedelic Underground - The Short Trip ein wenig zu eingängig. Der nächste Titel Landscapes On The Sky ist eine wunderschöne melodische Ballade, wiederum mit einem Verweis auf die frühen PINK FLOYD. Der Grad an fantastischem Progressive Rock erhöht sich auf Last Exit To Pluto. Wieder kommen PINK FLOYD an die Oberfläche, dabei Rick Wright für die Art der Orgel-Passagen, Roger Waters für die Weise seines Bass-Spiels und Nick Mason für die Art der Drum-Parts dankend. Danke auch für die ausgiebige Verwendung des Mellotrons und der starken Bass-Parts, der Verweis auf die deutsche Krautrock-Band GROBSCHNITT kann hier abermals gezogen werden. Die mehr als zehnminütige Komposition kann als eine Mischung aus Progressive Rock, Psychedelic und Space Rock beschrieben werden. Der Schlusstitel Psychedelic Underground - The Long Trip ist eine Art Kopie der Short-Trip-Version. Die gleiche Art von eingängigen Gesangsparts ist zu hören. Dem Anfang, Mittel- und Schlussteil dieser zehnminütigen Version sind einige zusätzliche Instrumental-Parts hinzugefügt, die den Song aber nicht wirklich auf ein höheres Niveau bringen. Deshalb mag man sich die Frage stellen, ob die zusätzlich zehn Minuten Musik nötig gewesen wären.
Mit oder ohne dem letzten hinzugefügten Titel auf Psychedelic Teatime ist es nicht schwierig zum Schluss zu kommen, dass es sich bei dieser Veröffentlichung um ein hörenswertes Album handelt. Vor allem wenn man Liebhaber von PINK FLOYD oder GROBSCHNITT ist, wird man sicherlich Dinge hören, die einen erfreuen. Ich bin überzeugt davon, dass dieses Album nicht aus meiner CD-Sammlung verschwinden wird . Hoffentlich wird es auch Platz in Ihrer Sammlung finden!
Henri Strik (redigiert von Astrid de Ronde) (4/2015)
Babyblaue Seiten (Deutschland)
»Mit Psychedelic Teatime von MARGIN liegt ein Debütwerk eines Berliner Projektes vor, das von dem singenden Multiinstrumentalisten Lutz Meinert geleitet, oder - genauer gesagt – im Alleingang und nur mit Unterstützung von zwei musikalischen Gästen betrieben wird. Und eines darf man getrost vorausschicken: Einiges an Psychedelic Teatime wurde von PINK FLOYD inspiriert, aber eben noch lange nicht alles.
Interessanterweise sind es diesmal nicht - wie wohl bei den meisten durch PINK FLOYD beeinflussten Projekten - die Gitarrenklänge von Gilmour, die einem auf Anhieb auffallen würden, sondern eher die Keyboardarbeit von Rick Wright, die an einigen Stellen von "Psychedelic Teatime" durchschimmert.
Eigentlich macht Lutz Meinert, wie schon angedeutet, so gut wie alles selbst: er komponiert, gestaltet das Cover, arrangiert, produziert, spielt die meisten Instrumente und singt. Carola Meinert steuert noch den Hintergrundgesang bei und Arne Spekat spielt an einigen Stellen die akustische Gitarre, und zwar vor allem in dem folkigen „Landscapes on the Sky“.
Lutz Meinert macht nicht nur fast alles im Alleingang, er macht auch noch alles richtig. Nicht einmal das Schlagzeugspiel des Multiinstrumentalisten fällt unangenehm auf und auch als Keyboarder, Gitarrist und teilweise sogar kreativer Bassgitarrist macht er eine gute Figur. Deshalb halte ich Psychedelic Teatime für noch einen gelungenen Versuch eine Ein-Mann-Band zu erschaffen.
Aber Lutz Meinert belässt es nicht dabei nur PINK FLOYD zu imitieren, er werkelt auch noch mit beachtlichem Ergebnis daran sich ein eigenes Profil zu erarbeiten. Von daher lässt er am Ende eine nett anzuhörende Synthese aus psychedelischem Artpop/Rock, symphonischem Retroprog, Spacerock und eben floydiger Musik entstehen. In Last Exit to Pluto gibt es kurz Anklänge an ambientartigen elektronischen Krautrock, in Landscapes... geht es sehr folkig zu und das facettenreiche A mysterious Cup of Tea - Part 3 streift kurz Bereiche wie Prog à la GENESIS und Jazz-Rock-Fusion.
In erster Linie möchte uns der Musiker in seinen englischen Texten zum Entspannen und Genießen einladen, was dann bei der gleichzeitig harmonischen und interessant gestalteten Musik nicht weiter schwerfällt. Dabei plätschert die Musik nur selten entspannend vor sich hin, vielmehr überrascht sie durch mehrere temperamentvolle Zuspitzungen und kurzweilige Momente. [...]
Deshalb kann man die CD allen Freunden von psychedelischem, in der Ausführung wohl leicht krautrockig eingefärbtem symphonischem Prog empfehlen, falls man nicht unbedingt schräge und avantgardistische Akzente braucht, um mit einem Album glücklich zu werden.«
Siggy Zielinski (7/2014)
»Lutz Meinert hat mit seiner „pychedelischen Teestunde“ fast im Alleingang ein weitgehend ruhiges, aber auch schön verspieltes Album nicht nur für PINK FLOYD-Fans aufgenommen. Dabei fällt bei dem perfekt produzierten Album nicht auf, dass Meinert lediglich von Carola Meinert (Background Vocals) und Arne Spekat an der akustischen Gitarre Unterstützung fand. Der Sound ist so rund und voll und harmonisch, dass einem nichts fehlt. Neben allerlei psychedelisiertem Spiel an Orgel, Synthies und Gitarre fällt vor allem das wohlakzentuierte und kraftvolle Spiel Meinerts am Bass auf.
In der ersten Hälfte des Albums, dem mehrteiligen Longtrack A mysterious Cup of Tea, dominieren die Einflüsse von PINK FLOYD von More (1969) bis Animals (1977), quasi der goldenen Ära der Band. Die meist ruhigen und harmonischen, zeitweise aber auch im Midtempo groovenden Teile werden kunstvoll zu einem Ganzen zusammengefügt, das im klassischen Sinne progressiver klingt als das von PINK FLOYD aus diesem Zeitraum Gehörte. Es fließen zudem auch leicht jazzige Momente mit ein. Der weiche, leicht angeraute Gesang Meinerts passt prima zu der erzeugten Gesamtatmosphäre.
Die zweite Hälfte des Albums beginnt mit der treibenden Psychedelic-Pop-Nummer Psychedelic Underground, die sowohl an die ganz frühen FLOYD mit Barrett als auch an die zeitgleich agierenden STRAWBERRY ALARM CLOCK (Incense and Peppermints) erinnert. Auch die DUKES OF STRATOSPHERE haben seinerzeit aus diesem köstlichen Quell geschöpft. Und weil der Trip in den guten alten Underground so schön ist, gibt es ihn am Ende noch mal als „Long Trip“. Danach wird es aber wieder beschaulicher mit den sanften, folkigen, leicht tänzelnden Landscapes on the Sky, die den Hörer mit einer verträumten Kindermelodie zur akustischen Gitarre und feinstem psychedelischem Orgel- und Glöckchenspiel erfreuen. Da sieht man quasi vor seinem inneren Auge die Wolken am Himmel vorüberziehen und die Schäfchen über die Wiese hüpfen. Angemessen „finsterer“ und klangmalerisch mysteriöser und spaciger geht es schließlich beim instrumentalen Last Exit to Pluto zu. Auch hier spielen sich MARGIN wiederum frei von zu offensichtlichen Vorbildern.
Mit Psychedelic Teatime ist MARGIN ein Volltreffer der getragenen Psychedelic gelungen, der aber auch Retro- und Neoproggies gefallen könnte.«
Christian Rode (9/2014)
Big Bang Magazine (Frankreich)
»Die Bedeutung von „Genuss“-Musik, die uns mit unserer Jugend und (in meinem Fall) mit unserer Kindheit verbindet, lässt sich gar nicht genug betonen. Das gilt auch für das Projekt des Multiinstrumentalisten Lutz Meinert, der von seiner Lebensgefährtin und Sängerin Carola Meinert und dem Gitarristen Arne Spekat begleitet wird. Diesem aus Deutschland stammenden psychedelischen Trio verdanken wir „alten“ Prog-Fans so manchen nostalgischen Ohrenschmaus. Ein sanfter und beständiger Klanghauch verwöhnt unsere Geschmacksknospen mit unmittelbarem Musikgenuss. Wunderschön und sinnlich.
Auf seinem ersten Album Psychedelic Teatime führt uns MARGIN in eine abgefahrene Tee-Zeremonie ein. Das an PINK FLOYD erinnernde A Mysterious Cup Of Tea geleitet uns zwischen A Saucerful Of Secrets und einigen „Meddle-Echos“ vier Jahrzehnte in die Vergangenheit. Auch ein Vergleich mit Alan's Psychedelic Breakfast, dem Ausklang von PINK FLOYDs Atom Heart Mother, drängt sich auf. Alles ist hier brillant: Die flüssige Gitarre ebenso wie das an Rick Wrights Könnerschaft erinnernde Keyboard. Während der gesamten Suite bringt einem die Klasse und das Talent der versammelten Musiker schier aus der Fassung.
Das übrige Album folgt einem zeitgenössischeren Anspruch. Dies gilt für die beiden Teile von Psychedelic Underground (The Short Trip - 3:36 - und The Long Trip - 10:38), die von Swinging London und New Wave beeinflusst sind.
Es ist, als ob THE CURE zu einer Jamsession zwischen Psychedelic Rock und Cold Wave eingeladen worden wären. Bei Last Exit To Pluto (10:41) ist das berauschende und intensive Universum und ihr Geflecht aus Keyboards und Gitarren der finnischen Gruppe TIME TRAVELLER zum Greifen nahe. Landscapes On The Sky (8:05) folgt dieser zeitgenössischen Prog-rammatik und bietet uns außerdem die frische und unbeschwerte Stimme und Empfindung Carola Meinerts, die es wahrhaftig verdient hätte, weiter in den Vordergrund gerückt zu werden.
Das Hören und Wiederhören dieses inspirierten und findigen Albums macht glücklich. Margin entführt uns in eine Welt der melancholischen Nostalgie. Was sich nicht zuletzt am Cover zeigt, das vom Zen inspiriert und doch so „very English“ ist«
Jean-Michel Cagnac (12/2014)
Classic Rock (Deutschland)
»Abspacen und Tee trinken.
Da hat jemand die Pink Floyd der Spät-Barrett-, Früh-Gilmour-Phase aber ganz doll lieb. Dieser Jemand heißt Lutz Meinert und lädt zur PSYCHEDELIC TEATIME, die er als Gastgeber fast im Alleingang bestreitet, partiell unterstützt durch eine Background-Sängerin und einen Akustikgitarristen.
MARGIN nennt sich das gemeinsame Projekt, das mit dem 23,5 Minuten langen Fünfakter A Mysterious Cup of Tea die Party standesgemäß eröffnet. Auch wenn Meinert drogenfrei lebt: Keine Frage, in diesem Tee ist was drin, das Justitia mit dem Betäubungsmittelgesetz winken lässt, und falls die passenden Kekse dazu gereicht werden, sollte man danach zumindest nicht mehr mit dem Auto fahren.
Sphärisch-proggig ist Margins Teatime-Tanz, die absteigende Gesangsmelodie im Opener ist Früh-Floyd pur, dazwischen wird virtuos bis meditativ agiert und danach geht's mit Psychedelic Underground - The Short Trip etwas herzhafter, aber immer noch hübsch spacig und unaggressiv zur Sache. Addiert man dazu den entsprechenden "Long Trip" sowie Landscapes on the Sky und Last Exit to Pluto, ist das Gesamtpaket fertig: Knapp 57 Minuten, die PINK FLOYD seiner Zeit besser angestanden hätten als das allzu dick aufgetragene Atom Heart Mother. 1970? 2014? Ganz egal. Tee wird schließlich immer getrunken.«
Uwe Schleifenbaum (7/2014)
Compact Disk Services (Schottland/Großbritannien)
»2014 PSYCH/PROG MASTERPIECE
Gibt es ein Leben nach PINK FLOYD? Über diese Frage wurde lange nachgedacht. Es könnte aber eine Frage sein, die Psychedelic Teatime, das Debüt-Album des Berliner Psychedelic-Prog-Projekts MARGIN, bis zu einem gewissen Grad beantwortet!
Sicherlich weht der Geist der (frühen) PINK FLOYD durch viele Teile dieses Albums. Aber nicht nur das, denn der Wind der Zeit hat auch die Klänge der frühen Psychedelic Prog-Legende aus Canterbury und CDS Favoriten, CARAVAN, mit auf den Weg genommen. Dazu möchte ich die Klassiker der Band, nämlich das 2. und 3. Album, In The Land Of Grey & Pink und das herausragende If I Could Do It Again… I’d Do It All Over You anführen, die Psychedelic Teatime vor allem bei den Orgel- und einigen Gesangs-Arrangements beeinflusst haben. Der gleiche unschuldige Charme, der sich auch auf CARAVANs LP 'Grey & Pink' findet, kommt in der klangstarken Instrumentalarbeit deutlich zum Vorschein […].
75% von Psychedelic Teatime sind instrumental und bestehen hauptsächlich aus auf den Punkt gespielten Gitarren- , Keyboards- , Bass- und Schlagzeugparts, mit zusätzlicher akustischer Instrumentierung an einigen Stellen. Die Gesangspartien der Lieder sind ebenfalls gut, mit starken, einprägsamen Refrains, die von Anfang an hängen bleiben!
Die Musik wird nie übermäßig schwer, denn der Schwerpunkt liegt auf entspannten Melodien und hoher Qualität beim Spiel!
Besondere Erwähnung sollen die auf dem Album verwendeten Mellotron-Sounds aus dem Archiv finden - sie haben eine "rohe" authentische Atmosphäre, die den Eindruck vermitteln, dass ein älteres Modell des Instruments mit etwas abgenutzten Bändern und servicebedürftigen Motoren im Einsatz war. Aber das vergrößert nur die Freude an der Musik von MARGIN und gibt ihr das Feeling der Zeit vom Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre, das sie so deutlich ausstrahlt.
Trotz aller Vergleiche und der signifikanten Einflüsse des Genres, behält MARGIN seine Eigenständigkeit, in dem hier Psychedelic Rock und Progressive Rock zu einem homogenen und einzigartigen Sound verschmelzen.
Auch nach mehrmaligem Hören von Psychedelic Teatime ist es wirklich schwer zu glauben, dass die Hauptinstrumente auf dem Album alle nur von einem Mann eingespielt wurden, mit zusätzlicher Unterstützung durch zwei weitere Mitglieder. Hier die komplette MARGIN-Besetzung: Arne Spekat (akustische Gitarre), Carola Meinert (Background-Gesang) und Lutz Meinert (Lead- & Background-Gesang / Mellotron / Orgel / Synthesizer / Gitarre / Bass / Schlagzeug / Percussion und alle restlichen Instrumente).
Hier nun die Zusammenfassung aller Tracks...
Die fünfteilige, mehr als zwanzig Minuten lange Suite Mysterious Cup Of Tea eröffnet das Album mit den Klängen treibender, kaleidoskopischer Gitarrenmuster über einem Bett aus weichen Keyboard-Texturen. Später, wenn sich das Schlagzeug mit einzelnen Schlägen im Mix ankündigt, singt eine mit einem Echo-Effekt versehene melodische Gitarre eine wohlklingende Weise. Eine ebenso angenehm klingende Orgel-Passage folgt und die ganze Atmosphäre ähnelt sehr einem gleichermaßen relaxten und aufregenden PINK FLOYD Klassiker.
Nach einem spacigen Ausklang wird Part 1 in Part 2 überblendet und lässt uns in selbigen hineintreiben, wo eine andere, ebenso entspannte FLOYD-artige Akustikgitarre die erste von mehreren Gesangs-Passagen des Albums einleitet. Diese ist in einem attraktiven, leichten und entspannten Stil mit "psychedelischem" Harmonie-Gesang ausgeführt, während Orgel und Akustikgitarre die Kulisse bilden. Die eingefügte Zeile "a saucer full of secrets sounds" wirkt, als solle sie den ohnehin deutlich zu erkennenden PINK FLOYD-Einfluss noch verstärken. Hinzugefügte Klänge von Vibrafon, Flöte und E-Gitarre bringen zusätzliche Klangfarben in das schemenhafte Bild.
Danach führt ein einsamer eingeblendeter Schlagzeug-Groove den Track zu Part 3, wo uns E-Piano und ein tiefer, resonanter Bass zu einer neuen Stelle bringen. Die fühlt sich an, als wäre man mitten in einer Instrumental-Passage gelandet, bei der CARAVAN & FLOYD entspannt und in Glückseligkeit zusammen jammen. Wenn dann der Klang des Fretless-Basses hinzukommt, erscheint ein alter Freund auf der Bühne – das Mellotron – zuerst in Form von Flöten, um sich dann nach einem E-Gitarren- und dem ersten Erklingen eines hohen Synthesizer-Solos in seinen vertrauten Streicher-Sound zu verwandeln. Während dessen runden Fretless-Bass und E-Gitarre das Ganze zu einem derart realistischen Stil ab, dass Schauer über den Rücken des Hörers laufen. Danach erklingen wieder E-Piano-Läufe, diesmal allerdings in einer leicht jazzigen Ausprägung.
Und während die E-Gitarren am lautesten singen und damit den Übergang zu Part 4 vorbereiten, hat der Titel jetzt einen viel kraftvolleren Sound aufgebaut. In diesem fahren die Gitarre und die Synthis bis zur Rückkehr der nächsten Gesangspassage mit einer schemenhaften, melodischen Filmmusik fort, dies aber weiterhin in sehr entspannter Stimmung.
Eine weitere Überblendung führt zu Part 5. Über auf- und abschwellenden, symphonischen Keyboards und Mellotron-Streichersätzen übernimmt ein melodisches, kombiniertes Gitarren-/Synthersizer-Solo in hoher Tonlage, um das Ende einzuleiten, dass Klängen von entfernten, kosmischen VCS3-Wellen verebbt.
Psychedelic Underground - The Short Trip beginnt lebhaft mit Gitarren- und Synthesizer-Motiven, die an der Seite von treibenden Bass- und Schlagzeugklängen umherfliegen. Dieser melodische Track klingt ein wenig nach ELOY mit schrulligen Texten und einem in sehr eingängigen Refrain, und einige längere Passagen mit reinen Mellotron-Strings lassen Zeit, den Song zu genießen. Würde eine Single aus diesem Album ausgekoppelt, wäre es dieser Song!
Landscapes On The Sky beginnt mit einer kurzen, einfachen Vibraphon-/E-Piano-Melodie (ich denke, ein wenig wie das Intro zu einem Titel vom Floyds Animals-Album). Wenn das Lied beginnt, liegt im Gesang ein wirkliches Gespür für die Unschuld der sechziger Jahre und wieder kann man sich an einem attraktiven Refrain erfreuen. Es dauert nicht lange, bis man die mit Mellotron-Strings gekoppelte Orgel-Lead-Stimme bemerkt, die sehr nach den frühen CARAVAN klingt. Gezupfte akustische Gitarren führen zur zentralen Instrumentalpassage des Titels, in der die Orgel die Führung über die vielfarbigen Klänge der oszillierenden elektronischen Töne und die dünnen Schichten von Mellotron und anderen Keyboard-Texturen übernimmt, und sie endet mit etwas, das wie eine über Mellotron-Streichern gespielte Balalaika klingt - alles sehr "psychedelisch" und schön - stark!
Last Exit To Pluto kommt auf knapp 11 Minuten und beginnt mit einem langen Fade-in. Danach befinden wir uns, wie schon im Titel angedeutet, in einer Art Weltraum-Szene. Ein sehr einfaches, aber eindringliches Bass-Intro eröffnet das Hauptthema. Eine Vibraphon-Melodielinie gesellt sich zum Bass, während die Drums langsam in den Mix einfließen. So baut sich nach und nach und Schicht für Schicht das Hauptthema auf. Kurz nach der Zweieinhalb-Minuten-Marke kommt für ein paar Takte eine dreschende E-Gitarre hinzu, auf die schnell eine düstere Mellotron-Passage folgt. Ein überwältigendes Gespür von Geheimnis und Intrigen umgibt dieses stetig wachsende Stück.
Die E-Gitarren-Akkorde kehren aus einer hoch oben schwebenden Wolke aus Synthesizer-Strings zurück, zusammen mit einer Kombination aus Orgel, Schlagzeug und einer Vielzahl von anderen durch die Luft fliegenden Spezialeffekten. Dann setzt eine CARAVAN-eske Orgel ein und improvisiert eine Weile über die Melodie, bevor Mellotron-Chorstimmen eine neue Textur einbringen. Anschließend folgt ein wechselhaftes E-Gitarren-Thema, das über Tron-Strings liegt. Dieses führt, unterlegt mit rollenden Drums und Bass, das Stück druckvoll bis zu seinen letzten Momenten weiter.
Psychedelic Underground – The Long Trip beginnt mit einem Fade-In aus schreitendem Bass und Schlagzeug. Nachdem es in Fluss gekommen ist, setzt das ELOY-artige, mit Echo-Effekt versehene Vokalarrangement des vorangegangenen ersten Teils wieder ein. Spiralen von stürzenden Synthesizer-Effekten beginnen im Hintergrund herumzufliegen, inmitten von Wellen von süßen String-Synthesizern und einem vielfältig klagenden Mellotron.
In der Nähe der Halbzeit-Marke kommt eine hohe E-Gitarre über ausgedehnten Mellotron-Streichern hereingesegelt und improvisiert über den stetigen treibenden Beat der Bass-und Schlagzeug-Rhythmus-Sektion. Während roh klingende Schichten von Mellotron-Chorakkorden kommen und gehen, erklingt der abschließende Vokal-Refrain. Dann verwandelt sich der Klang in eine psychedelische Instrumentalsuppe aus E-Gitarre und Keyboards, die schließlich in hohen Klängen endet, die vor dem Ende noch ein paar Sekunden für das Aufwallen und Ausblenden der Basslinie, mit der alles begann, übriglassen.
Die Reise ist nun vorbei!
Zusammenfassend hat MARGINs 'Psychedelic Teatime' den Klang und das Gefühl des Psychedelic Pop und Progressive Rock vom Ende der 60er bis zum Anfang der 70er Jahre perfekt eingefangen und durch Verschmelzung der Essenzen der erwähnten Genres und Künstler hat es uns einen höchst vergnüglichen Einblick in die Vergangenheit aus der einzigartigen Sound-Perspektive der Gegenwart gegeben.
Wer die sommerliche Verschrobenheit von CARAVANs In The Land Land Of Grey & Pink und das entspannte Psychedelic-Gefühl von PINK FLOYDs Atom Heart Mother mag, für den könnte Psychedelic Teatime der ideale Audio-Begleiter für relaxte, heiße Tage im Sommer 2014 werden!«
Dave Shoesmith (7/2014)
Das Dosierte Leben (Deutschland)
"I know, where Syd Barrett lives!" (Television Personalities)
Neulich in der Psychedelicatessen-Disco: Nach Muzak von SATURANIA und Niagara von ebendenselben wird dieses Album aufgelegt; brandneu und hochgradig psychedelisch. Dieser Trip beginnt mit dem fünfteiligen Stück A Mysterious Cup of Tea und ich muss mir verbieten, den Namen der Gruppe zu nennen, an die deren Frühphase dies erinnert; Sie ahnen es ja. Es wäre aber unzureichend, es auf diese Assoziation hin zu beschränken, denn was Lutz Meinert with a little help from Carola Meinert (deren samtene Stimme zwei Lieder bereichert) und Arne Spekat mit Akustikgitarre hier bieten ist seit Jahren ein herausragendes Stück deutscher Bewusstseinserweiterungsmusik. Im Kontrast zum anderen ebenfalls genialen Pol der Psychedelicrockfraktion mit Ziselierung, Verschwebtheit, Abgespacedheit (FLAMING LIPS, ELEKTROHASCH etc.) genießen wir hier eine musikalische Disziplin, die dem psychedelischen Lebensgefühl eine Leichtigkeit des Irdischen und eine Bindung an Natürlichkeit als ganz eigene Note verpassen. Dabei entfaltet sich dieser Charme ebenso zur Teestunde in gedämpfter Lautstärke als auch als bewusster Trip in voller Lautstärke, beides grandios und im Eigenexperiment bis zur äußersten Ekstase hier und bis zur tiefsten Entspannung dort zelebriert.
Landscapes On The Sky wartet mit beiden Co-Musiker(in)/n auf, Last Exit to Pluto führt uns an die chilligen und ambientesquen Randbezirke der Unendlichkeit, während schließlich Psychedelic Underground als Short Trip und als Long Trip die gedachte B-Seite der unbedingt als Vinyl nachzuproduzierenden Platte einrahmt, meta-programmatisch und unentrinnbar das Rückenmark in Lichtgeschwindigkeit gleichzeitig rauf und runter rasend. (Der Interludens "ooh - what a trip" ist indes "nunja", dann doch lieber das Zischen eines Teekessels, um Alan's Psychdelic Breakfast zu reminden). Diese Petitesse soll den sensationellen Gesamteindruck natürlich mitnichten trüben, neben der psychedelischen Haltung fallen nämlich noch die glasklare Produktion und die filigranen Arrangements (insbesondere Keyboards verleihen die tragende Kraft) auf. Diese Musik macht offene Geister glücklich.
Werbeslogan: "LSD im Tee!"
(3-4/2015)
Dutch Progressive Rock Page (Niederlande)
»MARGIN aus Berlin ist die Kopfgeburt von Lutz Meinert, der nicht nur die Musik und die Texte geschrieben hat, alle Instrumente spielt und das Album aufgenommen, gemixt und produziert hat, sondern auch das Cover gestaltet hat. Kein Zweifel, wenn man eine CD bestellt, wird er auch die Anschrift auf den Umschlag schreiben und selbst zum Postamt gehen, um sie zu verschicken! Allerdings ist MARGIN nicht ganz ein Einmann-Unternehmen, denn zu Meinert gesellen sich Carola Meinert, die auf 2 Songs die Background-Vocals singt, und Arne Spekat, der ebenfalls auf 2 Songs die Akustik-Gitarre beisteuert. Da es sich bei einem dieser Songs um das 23½ Minuten lange A Mysterious Cup of Tea handelt, ist Spekats Rolle nicht so unbedeutend wie es den Anschein haben könnte.
OK, wenden wir uns dem Offensichtlichen zu: es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass MARGIN ganz eindeutig eine große Vorliebe für die frühen Jahre von PINK FLOYD haben, speziell die Ära zwischen 1968 und 1971. Dies wird vor allem bei den Keyboard-Sounds deutlich, die direkt der Palette des schmerzlich vermissten Rick Wright entnommen wurden, bei dem man eingestehen muss, dass er den Klang der frühen FLOYD entscheidend geprägt hat.
Allerdings ist dies kein Flickwerk und keine Pseudo-Tribut-Übung für die Band, sondern starkes, eigenständiges Material. Die Ähnlichkeiten zu FLOYD sind am augenscheinlichsten in den Instrumentalparts von Landscapes On The Sky, dem einzigen Track, auf dem alle drei mitwirkenden Musiker zu hören sind, und Teile von Last Exit To Pluto. Aber in beiden Fällen, speziell im letzteren, hat das Material seine eigene Identität (einiges vom Orgelspiel auf Landscapes ist vielleicht etwas mehr ausgeliehen). Der größte Teil des Albums ist tatsächlich instrumental, Gesang kommt nur in zwei Teilen von A Mysterious Cup Of Tea, den beiden langen und kurzen Trips von Psychedelic Underground und in Landscapes On The Sky vor. Der Gesang, der sich durch perfekte englische Ausdrucksweise auszeichnet und der überraschend dem von PAUL ROLAND - einem anderen psychedelischen Troubadour - ähnelt, klingt gefällig und einfühlsam und gibt den Tracks eine recht gelassene Atmosphäre.
In der Tat stellt das ganze Album ein gewisses Understatement dar. Es handelt sich mehr um kopflastige psychedelische Musik, im Gegensatz zu wilden, schonungslosen Ausrastern. Dennoch gibt es Momente, in denen das Adrenalin zu fließen beginnt. Mehr noch: es ist wirklich ausgezeichneter Stoff. Die Suite A Mysterious Cup Of Tea ist gut zusammengestellt und fließt in allen Teilen mit verschiedenen Stimmungen und wechselnder Atmosphäre schön dahin. Der Gesang setzt erst in Teil 2 mit vielsagenden Texten ein. "Schau dir diese Tasse Tee an: sie verwandelt sich in eine Tasse Meer mit einigen Inseln darin. Eine Untertasse voller Geheimnisse klingt tief aus einem unbekannten Gebiet und schallt bis ins Hochland." Teil 3 wartet mit einem schönen Fretless-Bass und schönem, flüssigem Gitarrenspiel auf, das in einer Flut aus Keyboard-Solos mündet, welche hier und da eine Prise Mellotron enthält. Die Musik baut sich nach und nach auf, bevor sie sich im in Teil 4 wiederkehrenden Gesang wieder entspannt. Sie endet in einem, wenn auch zurückhaltenden, Ausraster in Teil 5. Alles in allem ein großartiger Song!
Psychedelic Underground - The Short Trip ist im Wesentlichen der erste Teil des Long Trips, der das Album beschließt. In vergangenen Tagen hätte man es zweifellos als die Single-Ausgabe bezeichnet und, mal ehrlich, es wäre eine sehr respektable Single mit einem packenden Refrain und einer Melodie mit lebendigen Atmosphäre geworden, die mehr als nur einen Fuß zum Wippen gebracht hätte. Der Text verweist wieder einmal sowohl auf Saucerful of Secrets als auch auf das schrägste Kinderbuch Alice im Wunderland. Die Long Trip-Version dehnt die Gesangsabschnitte aus und fügt eine Menge Mellotron-Effekte hinzu, behält dabei aber immer eine starke, groovende Basslinie bei, die die Musik vorantreibt. Das Arrangement ist wie auch auf den anderen Tracks außerordentlich gut und Meinert ist es gelungen, den Eindruck einer gemeinsam spielenden Band zu erwecken, in der jedem viel Raum für eigene Beiträge gelassen wird. Genauso wie ich nach historischen Keyboard-Sounds lechze, bin ich auch ein Fan von gutem Schlagzeugspiel. Meinert bietet viel von beidem. In der Tat ist sein Schlagzeugspiel häufig aufregender als das, was viele etablierte Schlagzeuger abliefern.
Wie bereits erwähnt, präsentiert Landscapes On The Sky eine Menge Keyboards im Wright-Stil. Aber das ist nicht der Hauptgrund, warum ich diesen Song für den ansprechendsten auf dem Album halte. Die akustische Einleitung ist so gut, dass sie auch einem Song von PAUL ROLAND, den ich ebenfalls sehr bewundere, sehr gut zu Gesicht stehen würde. Der ganze Song trägt einen Schleier geheimnisvoller Unschuld, Spekat glänzt überall und der harmonische Chor aus den Stimmen der beiden Meinerts ist ein Genuss; ein perfektes Sommerlied. Schließlich entführt uns Last Exit To Pluto, ganz wie es der Titel suggeriert, in das Reich des Space Rock. Trotzdem sollten keine Vergleiche zu Bands wie HAWKWIND gezogen werden! Ein langes, fragendes Intro bestimmt die Atmosphäre, die weitgehend von einem eindringlichen Bass-Riff dominiert wird. Nach und nach werden weitere Instrumente eingeführt (inklusive einiger hübsch knackiger Schlagzeug-Rhythmen), die ständig eine träge, verträumte Atmosphäre aufrecht erhalten.
Mit einer blühenden Rückbesinnung um 45 Jahre bis zum Ende der 1960er Jahre, jedoch eingebettet in eine modernere Umgebung, bietet dieses Debütalbum von MARGIN dem Hörer eine Menge. Natürlich wird es am ehesten Fans der frühen FLOYD ansprechen (zumindest diejenigen, die keinen Anstoß daran nehmen, dass es jemand wagt, die Musik ihrer Helden absichtlich oder unabsichtlich zu replizieren), aber auch für alle anderen wird viel geboten.«
Mark Hughes (10/2014)
Eclipsed (Deutschland)
»Artverwandt: PINK FLOYD, CAMEL, ANTHONY PHILLIPS
[...] Das Studioprojekt von Sänger/Multiinstrumentalist Lutz Meinert (u. a. FOR YOUR PLEASURE) bietet eine stilvolle Hommage an die sphärisch-progressive Musik der 70er, wie sie von o. g. Acts zelebriert wird. An frühe Eloy erinnernde Orgelklänge sind im ersten Track zu hören, der im weiteren Verlauf an den Opener von David Gilmours erste Soloplatte erinnert. Das Stück gehört zum fünfteiligen 23-minütigen A Mysterious Cup Of Tea, das mit versonnenen Gitarrenarpeggios à la Anthony Phillips und Reminiszenzen an die frühen PINK FLOYD aufwartet.
Psychedelic Underground (lange und kurze Version) nähern sich dem Psych auf augenzwinkernde Weise. Die spannenden Arrangements des vielschichtigen Instrumentals Last Exit To Pluto verleiten gleich zum mehrmaligen Hören. Cool. Stärkstes Stück ist das stimmungsvoll-psychedelische Landscapes On The Sky mit seinen feinen (Akustik-)Sounds und seiner erfrischenden Kurzweiligkeit. Wer auf progressive Musik mit einigen psychedelischen Farbtupfern abfährt, kann hier bedenkenlos zugreifen.«
Joe Asmodo (7/2014)
Exposé (international)
»Beim ausgedehnten, fast 25-miütigen fünfteiligen A Mysterious Cup of Tea, mit dem die Scheibe beginnt, wird sehr deutlich, dass der größte Einfluss bei MARGIN von PINK FLOYD in ihrer Phase vor nach Barrett und vor Dark Side of Moon im großen Stil kommt. Ohne Scham bedienen sie sich entlang der Klangpalette der LP-Rückseiten von Atom Heart Mother oder Meddle, lassen sogar bis zu einem gewissen Grad den Gesang Roger Waters wieder erklingen, fügen einige zusätzliche stilistische Variationen in den Gitarrensoli und Bass-Riffs zu, die an CARAVAN aus der gleichen zeitlichen Periode erinnern.
Wer ist MARGIN überhaupt? Nach den Cover-Informationen, scheint das Berliner Projekt fast ausschließlich das Werk von Lutz Meinert zu sein, der verantwortlich für alle Kompositionen, Arrangements und die Produktion ist, mit ein wenig Hilfe von Carola Meinert (Hintergrundgesang auf zwei Titeln) und Arne Spekat (akustische Gitarre auf zwei Stücken); alles andere auf dem Album, plus die Lead-Stimme kommen von Lutz.
Nach dem langen Eröffnungsstück wechselt die Gangart bei Psychedelic Underground (zweifach vertreten, einmal in einer knappen Version von 3:36 Minuten und einer fast 11-minütigen als Abschlusstitel) mit ein wenig Auftrieb in einen mehr vom fröhlichen Space-Rock geprägten Bereich. Landscapes on the Sky, vielleicht der Höhepunkt der gesamten Platte, beginnt mit einem gedämpften Vibraphon-Klang, gefolgt von interessanten Akustik-Gitarren-Rhythmen und exzellenten Gesangsharmonien, all das mit einer Hauptmelodie, die bestimmt im Gedächtnis des Hörers ihren Platz findet. Der verbleibende Titel, Last Exit to Pluto, ist ein sehr langes und spaciges Instrumentalstück, dass irgendwo zu allem Übrigen passt, dass sich hier befindet: ein wenig More-FLOYD, ein wenig frühe TANGERINE DREAM mit einigen rockigen Ausbrüchen, die Farbe und Kraft in den Verlauf bringen.
Alles in allem befinden wir uns mit MARGIN eindeutig im Bereich des Proto Space Rock der späten 60er und frühen Siebziger. Genießt ihn!«
Peter Thelen (10/2014)
»Bereits bei der spannungsvollen Eröffnung des Albums könnte man fast schwören, dass es sich bei Psychedelic Teatime um ein neuerlich entdecktes PINK FLOYD-Artefakt aus der Vergangenheit handelt. Aber dieses deutsche Trio MARGIN hat ein neues PINK-FLOYD-Album der "vor-Dark-Side-of-Moon"-Phase produziert, ohne PINK FLOYD zu sein. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Weder ist dies eine Cover-Band, noch ist Psychedelic Teatime ein Tribute-Album.
Das 24-minütige, in fünf Abschnitte unterteilte Eröffnungsstück A Mysterious Cup of Tea, ist eine Mischung aus Instrumentalteilen und Gesang, etwa im Stil von Meddle. Das Intro lässt mich sofort an Echoes denken und die Musik ist eine perfekte klangliche Interpretation des Frontcovers. Hier gibt es sogar einige Jazz-Einflüsse in der Art von San Tropez. In Part 2 gibt es die Text-Phrase “a saucerful of secrets”, die den Worten eine neue Bedeutung verleiht. Unheimliche Orgel-Phrasen im Richard-Wright-Stil erscheinen von Zeit zu Zeit und das großartige Gitarrenspiel ist ähnlich aber nicht gleich dem von Dave Gilmour.
Nach dem langen Stück ändert sich die Musik abrupt und wechselt zum fröhlichen, nicht-floydschen Pop-Psych-Song Psychedelic Underground – The Short Trip. Eine deutlich längere, kraftvollere und progressivere Überarbeitung von dem Song beendet die Scheibe. Dazwischen liegt das hervorragende Landscapes on the Sky, das mit Vibrafon und Akustikgitarre beginnt und eine wunderschöne, trippige Psych-Jam aufbaut, die A Saucerful of Secrets huldigt. Der andere Titel, Last Exit to Pluto, beginnt langsam und ätherisch, ganz wie etwas, das man in einem David-Lynch-Movie hören könnte. Während seiner über 11 Minuten Spieldauer entwickelt er sich zum aggressiven floydschen Höhepunkt.
Dies ist eine exzellente Veröffentlichung und ich hoffe noch viel mehr von MARGIN in der Zukunft zu hören.«
Henry Schneider (10/2014)
Gaesteliste.de (Deutschland)
»Abwarten - und psychedelischen Tee trinken! MARGIN liefert dazu den Rohstoff und Soundtrack in einem - das durchaus beindruckende Solo- bzw. Projektdebüt aus Berlin macht nämlich keine halben Sachen: Das die Teezeremonie eröffnende A Mysterious Cup Of Tea (was mag DA drin gewesen sein?) empfängt mit sanften Akustikgitarren und ebensolchem Gesang, schaukelt sich dann über die 23:30 Minuten Laufzeit über ein flirrendes Spinett und Textzeilen wie "A saucerful of secrets sound deep from an unknown ground" aber hoch zu einer überaus gelungenen aktuellen Nachempfindung des Sounds u.a. der frühen PINK FLOYD oder auch ELOY.
Dafür bediente Band- und Label-Boss Lutz Meinert nicht nur alle Instrumente (einschließlich herrlichem Fretless Bass, authentisch klingenden Analog-Keyboards und schwelgerisch singender Lead-Gitarre), bis auf die bei zwei Tracks von Arne Spekat beigesteuerte Akustikgitarre. Er verantwortet auch sämtlichen Leadgesang bei, wobei er von Carola Meinert bei wiederum zwei Stücken mit Hintergrundgesang unterstützt wird. Ach ja, auch das Album Artwork stammt vom Lutz. Anspieltipp: A Mysterious Cup Of Tea, Part 3 oder das einige "Alice In Wonderland"-Anspielungen aufweisende Psychedelic Underground - The Short Trip (beispielsweise via der ersten oder vierten [Spotify] Surf-Empfehlung).
Wer sich auf die getragene Erzählweise dieser fast 57 Minuten währenden Teestunde einlassen kann, wird sich am Ende möglicherweise verändert vorfinden - entspannt, erfrischt, gestärkt.«
Klaus Reckert (9/2014)
GoodTimes Magazin (Deutschland)
»Aus Berlin kommt diese Band, die schon mit dem Titel ihres Debüts keine Zweifel aufkommen lässt, welche Musik sie im Programm hat. Dreh- und Angelpunkt von MARGIN ist Lutz Meinert, der sowohl für den Gesang als auch für den Großteil der instrumentalen Umsetzung sorgt.
Psychedelic Teatime beginnt gleich mit einem 23-minütigen Psychedelic-Prog-Rocktrip namens Mysterious Cup of Tea, unterteilt in fünf Abschnitte, in denen MARGIN die ganze Bandbreite ihres Spektrums präsentieren. Von verspieltem Pop geht es über verschachtelten Prog bis zu sphärischen Klangflächen, sie lassen Melodien ineinanderlaufen, verbinden New-Age-Klänge, harte Gitarrenriffs und Floyd-sche Strukturen zu einem ganz eigenen Sound. Zeit geben sie ihren Longtracks ausreichend, abgesehen von den fünf Abschnitten des ersten Tracks ist nur ein Titel kürzer als acht Minuten. Wichtig auch, dieses Album konzentriert und in Gänze zu hören, wer hier nur in Abschnitten hineinhört oder das Ganze als Hintergrundmusik missbraucht, der wird den Zauber dieser Scheibe nicht entdecken.«
Ulrich Schwartz (9/2014)
Highlands Magazine (Frankreich)
»MARGIN ist das neue Projekt des musikalischen Multitalents Lutz MEINERT. Begleitet wird er von zwei weiteren Musikern, darunter seine Frau, eine übrigens ziemlich diskrete Background-Sängerin und dem offensichtlicheren Arne Spekat an der Akustikgitarre. Die meisten Aufgaben erledigt der Frontmann Lutz selbst. Er spielt alle Instrumente, zeichnet sich verantwortlich für die Gestaltung des Covers, ist Produzent und Arrangeur in einer Person. Er hat in vielen Berliner Bands, von Jazz- bis Prog-Rock, gespielt, wie CAMAMBERT, KEEX und andere, die heute alle nicht mehr existieren.
Im Lauf der Zeit hat dieses Riesentalent einige noch nicht ausgearbeitete Titel zur Seite gelegt, darunter A Mysterious Cup 0f Tea. Das Stück wird in fünf Abschnitte aufgeteilt und dauert ca. 24 Minuten. Den größten Einfluss haben PINK FLOYD, dazu kommen KING CRIMSON, CARAVAN und JETHRO TULL. Der Haupttitel des Albums verweist auf PINK FLOYD. Aber Lutz imitiert nicht einfach den Gitarrensound von Dave Gilmour, PINK FLOYD werden eher durch die Keyboards repräsentiert, die tatsächlich das einprägsame Spiel Rick Wrights heraufbeschwören. Er imitiert auch nicht die Stimme Gilmours, sondern der Klang seiner Stimme passt perfekt zum fast schwebenden Sound der Musik, der durch das Mellotron zusätzlich getragen wirkt. Der Teacup-Sound ergießt sich gleich von Beginn an in ein Pianosolo, das an Rick Wright erinnert, dann folgt ein schwebender Gitarrenton, begleitet von Klavierakkorden, so dass sich die emotionale Kraft des ersten Instrumentalteiles voll entwickeln kann. Danach folgt der Auftritt der Akustikgitarre. Sie begleitet die mitreißend sensible Stimme von Lutz. Beide werden getragen von einem Teppich aus Klavierakkorden. Diese Musik lässt CARAVAN vor allem aufgrund der Orgel wieder erklingen, vermischt mit Einflüssen von JETHRO TULL. Der dritte Teil ähnelt Atom Heart Mother. Das dröhnende Mellotron wird von einer sehr präsenten E-Gitarre begleitet, davor ein akustisches Zwischenspiel, während Lutz einen Gesangsstil à la Roger Waters aufweist. Der fünfte Teil greift die zuvor im vierten Teil eingesetzten Elemente auf. Es spielt sich jedoch die Elektrogitarre stark in den Vordergrund, bis man sich im vollen Sound des Finales wieder trennt. Wandel und Balance, die beiden musikalischen Grundtendenzen, tragen das Ganze. Abwechselnd wird man überrascht oder mitunter auch zum melancholischen Träumen eingeladen.
Bass und Mellotron, begleitet von einer schwärmerischen CARAVAN-Orgel intonieren Landscapes On The Sky, ein himmlisches Vergnügen, das von Lutz am Schlagzeug perfekt untermalt wird während eine Balalaika mit einstimmt. Last Exit to Pluto nähert sich dem Krautrock sowie dem Einflusbereich von PORCUPINE TREE. Psychedelic Underground wird in zwei Versionen aufgelegt, eine kurze eher akustische Variante, gekennzeichnet durch das Vibraphon und eine zweite losgelöster wirkende mit sehr schönem Gesang. Das Mellotron verleiht Authentizität, das Stück enthüllt auch eine deutliche Pop-Seite mit einem besonders mitreißenden Rhythmus.
Lutz Meinert ist ein bemerkenswerter Musiker und MARGIN ist nicht einfach ein PINK FLOYD-Plagiat sondern vielmehr eine echte Hoffnung am Horizont der internationalen Prog-Rock-Szene, was das betrifft, erhebe ich die Tasse darauf.
Eine Entdeckung, die gerade zur rechten Zeit kommt, denn im Oktober wird ein Album mit noch unveröffentlichten Titeln von PINK FLOYD mit der Beteiligung von Rick Wright herauskommen.«
Jean-Pierre Schricke (10/2014)
Jerry Lucky (Kanada)
Wenn Sie mich gut kennen, wissen Sie, dass ich neben dem Prog auch ein großer Fan psychedelischer Musik bin. Deshalb bin ich der Sache nachgegangen, als ich eine email von Madvedge Records zur Band MARGIN erhielt. Die Band erweist sich als Studio Projekt, 2012 gegründet von Lutz Meinert, dem Chef von Madvedge Records. Er spielt in der Berliner Progressive Rock Szene seit 1979. Psychedelic Teatime ist ihr Debüt - und was für eine feine Scheibe. Die neun Kompositionen bieten knapp eine Stunde Musik, die in die mittlere Periode von PINK FLOYD zurückreicht aber noch viel mehr bietet. Dies ist Musik, die sich über die Psych-Prog-Übergangsjahre erstreckt und in vielerlei Hinsicht beide Genres vorzüglich beleuchtet.
Je mehr ich lausche, umso mehr höre ich, wie liebevoll diese Kompositionen gemacht sind; mit den dünnen nasalen Orgel-Klängen, den Mellotron-Sounds, der Melancholy der gezupften Akustikgitarre und natürlich des traumhaften Gesangs. Das ist Magie! Das Album beginnt mit dem fünfteiligen A Mysterious Cup of Tea [23:32] und ist ein brillantes Beispiel dafür, wie gelungen diese Musik ist. Lutz übernimmt das Schlagzeug, die Tasteninstrumente und den Lead-Gesang, während die Gitarren von Arne Spekat beigesteuert werden, und der Background-Gesang von Carola Meinert kommt. Das ist es schon, nur drei Musiker und dennoch ist die Musik in vielerlei Hinsicht prachtvoll und majestätisch gestaltet. Verschiebungen von Zeit und Tempo, die Struktur und Arrangements erzeugen ständig ganz nahtlos zauberhafte musikalische Momente, erschaffen atemberaubende Crescendi, eingestreut mit den obligatorischen, eindringlichen, spacigen Übergängen. Es ist fantastischer Stoff, der erfolgreich die spacige experimentelle Musik der Psychedelic-Ära verschmilzt und mit dem mehr strukturierten und symphonischen Ansatz der frühen Progressive-Rock-Era vermischt.
Ich weiß, es wurde 2014 veröffentlicht, ich hoffe nur, sie arbeiten an neuer Musik, weil MARGIN einer meiner Favoriten geworden ist. Sehr empfohlen für Fans der mittleren Periode des PINK-FLOYD-Sounds.
Jerry Lucky (3/2016)
Mały Leksykon Wielkich Zespołów (MLWZ = "A Small Lexicon of Great Bands") (Polen)
»Wir haben eine sehr angenehme Überraschung aus Berlin. Eine psychedelische Überraschung! Obwohl Psychedelic Teatime so gesehen durch und durch ein Rock-, und sogar ein Artrock-Album, mit recht stark hervorgehobenen psychedelischen und Space Rock-Elementen ist. Allerdings dominieren sie auf dieser Veröffentlichung nicht in dem Umfang, wie zum Beispiel auf den CDs der Gruppen HAWKWIND, CARAVAN oder GONG. Dies ist eher die Art der Stilistik, die man auf früheren Platten von PINK FLOYD hören kann, mehr oder weniger bis einschließlich des Titels Atom Heart Mother. Und genau dieses Kultalbum ist wohl der beste Maßstab der stilistischen Rahmen für Musik, die wir auf dieser CD hören.
Im Programm haben wir eine lange, 23-minütige Suite mit dem Titel A Mysterious Cup Of Tea, die sich aus fünf fließend ineinander übergehenden Teilen zusammen setzt. Und gleich im Anschluss daran finden wir vier kürzere Stücke. Eigentlich nur ein kurzes - Psychedelic Underground (The Short Trip) - mit gerade einmal 3,5 Minuten. Dieses taucht nochmals im Finale des Albums auf, hier jedoch in einer deutlich längeren Version (über 10 Minuten), und mit dem entsprechenden Titel: Psychedelic Underground (The Long Trip). Dazwischen findet man: das akustische, auf den Klängen von 12-saitigen Gitarren basierende Stück Landscapes On The Sky, für welches sich die Herren Anthony Phillips und Steve Hackett nicht schämen würden, sowie das instrumentale Stück Last Exit To Pluto. Dieses ist geheimnisvoll, finster, und voller Klangsammlung, sowie schwer von der psychedelischen Atmosphäre, welche von allen Seiten zu spüren ist. Und natürlich gibt es die bereits erwähnte mehrteilige Suite, die alle oben genannten Klangelemente der Gruppe MARGIN enthält: Psychedelic, Space Rock, akustischen Art Rock sowie atmosphärischen Progressive Rock.
ḾARGIN ist so gesehen ein Ein-Mann-Projekt. Nämlich das von Lutz Meinert, der das komplette Material (57 Minuten) des Albums Psychodelic Teatime komponiert, arrangiert, aufgenommen und gemixt hat. Unterstützung bekommt er dabei nur von Arne Spekat, der die Akustikgitarren spielt, und der Sängerin Carola Meinert (Ehefrau?, Schwester?), die Lutz gelegentlich gesanglich zur Seite steht. Auf der CD ist der Musikgeist der 60-er und 70er-Jahreswende deutlich zu hören. Meinert ist es gelungen, die Atmosphäre der goldenen Jahre der Flower-Power-Zeit perfekt wiederzugeben. In seiner Musik kann man eine deutliche Faszination der Klänge der Gruppe PINK FLOYD hören; dies sind Mellotrone, Hammonds, interessante gesangliche Harmonien, großartige Melodien, und natürlich diese faszinierende Atmosphäre. Und das alles ist das Werk einer einzigen Person! Respekt, Lutz!
ELOY, GONG, OZRIC TENTACLESs, GENESIS, JEFFERSON AIRPLANE, PHIDEAUX, und die frühen PINK FLOYD... all diese Interpreten fallen mir immer ein, wenn ich die CD Psychedelic Teatime anhöre. Ach, diese alten Klänge voller interessanter Bezüge zur Gegenwart..... 1970? 2014? Die Menschheit wird immer Tee trinken. Doch nur wenige können ihren psychedelischen Geschmack wahrnehmen. Lieber Hörer, auch du solltest ihn probieren. Es lohnt sich!«
Artur Chachlowski (10/2014)
Mediaversal (USA)
»Die mit Psychedelic Teatime betitelte Debüt-Veröffentlichung aus Berlin stammt vom Psychedelic Prog Project MARGIN und deckt viel Boden zwischen alten und neuen Progressive und Psychedelic Rock ab. Zusammenfließend entwickeln sich die Melodien mit Klängen und Geräuschen und verschmelzen dabei wundervoll miteinander, wobei der Geist des 70er Prog als einzigartiger, moderner Lichtreflex hindurch scheint.
Zuerst hörte ich die Veröffentlichung auf progstreaming.com, einer Site, deren Konzept es ist, Progressive-Rock-Alben in voller Länge vorzustellen. Während ich vornehmlich den Fokus auf High-Resolution-Veröffentlichungen lege, war ich bereits hier von der Aufnahmequalität fasziniert, als ich sie bei niedriger 128 Bit-Rate hörte und bekam ein Rezensionsexemplar. Natürlich verspricht die CD-Version eine drastische Verbesserung, ist aber noch immer mit Formateinschränkungen behaftet. Wie meist bei Compact Discs üblich, ist das obere Ende begrenzt, aber hier weitaus weniger als bei vielen anderen Veröffentlichungen, die ich gehört habe.
Die gesamte Abmischung ist sehr klar, jedes Instrument steht sehr gut im Mix. Die Bassgitarre ist druckvoll komprimiert und ergänzt die verbleibenden Instrumente sehr gut. Die Drums klingen sehr präzise, wobei die nahe platzierten Mikrofone das Ambiente eines kleinen Aufnahmeraumes produzieren, das erlaubt, Studioeffekte an Menge und Tiefe auf den Ton zu legen. Die Tasteninstrumente und Gitarren bedienen sich gleichermaßen an 60er- und Neo-Prog-Strukturen, jede zieht sich als vitaler Trip durch das Album. Vieles hat man sicherlich seit den Tagen von Psychedelia gelernt, besonderes aus den Limitierungen und den Missbrauch von Platten- und Federhall, der einige Veröffentlichungen aus dieser Ära ertränkte. Mit den grundlegenden Verbesserungen in der Technologie ist es Künstlern wie MARGIN nun möglich, sich mit einem Arsenal von Werkzeugen besser auszudrücken, die die Musik nicht beeinträchtigen.
Dies zu vermissen, wird hingegen als bizarrer Aspekt von Fans des Psychedelic Rock gerne geschrieben. Statt dessen haben MARGIN einen mehr direkten und zugänglicheren Pfad eingeschlagen, der sicherlich eine große Fan-Gemeinde findet. Das Album führt den Zuhörer sanft mit dem Anfangstitel A Mysterious Cup of Tea ein, der erste Abschnitt eines fünfteiligen Stückes, das aus epischen Prog besteht. Schwebende und gelegentlich verebbende Gitarren spielen erstklassig einen beständigen Rhythmus, der in donnernden Trommel-Schlägen gipfelt. Eine akustische Gitarre folgt, wenn der zweite Teil beginnt, der an die klassische und folkige Seite des Progressive Rock erinnert. Die Klänge der Tasteninstrumente lassen zurück in die 70er lauschen und der Gesang klingt klar über die gesamte Musik. Eindeutig sind die Mitglieder von MARGIN Fans von Prog-Rock-Legenden wie PINK FLOYD, dies wird besonders deutlich, wenn der dritte Abschnitt anschließt. Der klassische Herzschlag-Bass und die Bass-Drum werden überlagert von Synthesizern und rasanten Gitarren, die in ein jazziges Segment hineinreichen, bevor sie wieder zu den Melodie- und Gesangsparts in Teil Vier zurückfallen. Der Abschluss mit dem fünften Abschnitt erfolgt in guter Art, die Dynamik erreicht einige Level nahe der Head-Banger-Lautstärke, nur um langsam abzufallen und schließlich mit langsamen Schlagzeug und Synthesizer-Flächen zu enden.
Die verbleibenden vier Songs schlagen einen mehr direkten Pfad ein, der sich stark zum Rock neigt und der die Worte "Psychedelic Underground" mehrmals bei Psychedelic Underground - the Short Trip singt. Das Tempo nimmt Fahrt auf und führt den Zuhörer durch den Song, gefolgt von einem mehr ergänzenden Stück. Neo-Prog-Fans werden den achten Titel Last Exit to Pluto genießen. Mit seinen modernen Rhythmen und der Wahl von Synthesizer-Sounds, einhergehend mit guter Dynamik und dem exzellenten Gebrauch vom Digital-Hall, ist dies der Ausgang, den man gerne nimmt. Psychedelic Teatime endet mit einer Reprise von Psychedelic Underground - the Long Trip, als angemessender Abschluss des fantastischen Debüts von MARGIN.
Ich würde wirklich gerne eine High-Resolution-Version von dieser Veröffentlichung hören, doch bereits diese Aufnahmequalität ist sehr gut. Ich fand keine Verzerrung, die nicht bewusst hinzugefügt wurde, darüber hinaus ist dies eine sehr ausgewogene Scheibe. Die CD ist in einem dreifach gefalteten Cover aus Karton verpackt mit Anmerkungen und einem großartigen Cover-Bild. Sicherlich kann man die MP3-Version bekommen, aber glaube mir, die CD ist es wert!
Dringend empfohlen für Progressive-Rock-Fans und Liebhaber von psychedelischer Musik.«
Wesley Derbyshire (11/2014)
Metal Temple (international)
»MARGIN ist ein Psychedelic-Progressive-Rock-Studio-Projekt des Berliner Multiinstrumentalisten Lutz Meinert - gegründet in 2012. Lutz Meinert war von den späten Siebzigern bis hinein in die 2000er Mitglied von verschiedenen Berliner Progressive-Rock-Bands - bemerkenswert ist das Progressive-Rock-Projekt FOR YOUR PLEASURE mit Georgios Zikidis und den Alben Scattered Pages und Timeless. Außerhalb der Musik ist Lutz auch bekannt durch seine anderen Beschäftigungen - darunter befinden sich die Visual Arts - besonders sind seine Galerien mit digital erstellten abstrakten Bildern. Huh, endlich kann ich das Wissen meines Studiums an der Kunsthochschule einbringen.
Während ich das Album starte und mich zurücklehne, könnte ich schwören, eine PINK-FLOYD-Aufnahmen entdeckt zu haben, die 40 Jahre lang für die Ohren der Allgemeinheit verborgen war. Aber stattdessen war es Lutz Meinert möglich, ein neues Pre-The-Dark-Side-of-the-Moon-artiges-Album zu erschaffen, ohne dabei zu sehr Pink Floyd zu sein. Das fast 24-minütige A Mysterious Cup of Tea eröffnet das Album, es ist unterteilt in fünf Parts. Sie geben einen guten Eindruck von ihrer von Meddle beeinflussten Atmosphäre wieder, gewürzt mit einigen jazzigen Kostproben. Die Titel Psychedelic Underground - the Short Trip und Psychedelic Underground - the Long Trip erinnern mich an die alte ermutigende Stimmung vom Britischen Prog-Rock - sie ist leicht, glücklich, lebhaft, atmosphärisch - sogar poppig. Landscapes on the Sky ist eine definitive Hommage an A Saucerful of Secrets. Sie baut sich vom Intro mit Vibrafon und Akustikgitarre zu einem großen und wunderschönen psychedelischen Trip auf. Last Exit to Pluto beginnt wie ein unheimlicher Soundtrack zu einem Film Noir und entwickelt sich langsam über die gesamte Länge zu einem mehr aggressiven und zugleich Fusion-artigen Jazzende hin.
Das ganze Album hindurch kann man hören, dass bei diesem Album der Fokus auf Lutz’ Hauptinstrumenten liegt, dem Schlagzeug und den Tasteninstrumenten. Wenn auch die Gitarren und der Bass in vielen Momenten glänzen, dienen sie nur dazu, das übergreifende Thema zu unterstützen.
Zusammenfassung - die Qualität von Lutz’ Musikalität und Produktion beglückt diese Aufnahme, und es macht viel Spaß und Freude, dem Album zuzuhören. Vielleicht deckt es nicht neue Bereiche auf, aber ich denke nicht, dass dies überhaupt beabsichtigt war. Dieses Album zielt in eine bestimmte Richtung und es trifft dabei voll ins Schwarze. Wenn Sie eine psychedelische Aufnahme wünschen, um die Füße bei einer nostalgischen Reise hochzulegen, seien Sie sicher, Psychedelic Teatime aufgelegt zu haben.«
Gil Lecht (1/2015)
Music in Belgium (Belgien)
»Wir verweilen mit dieser deutschen Band in der Welt von Syd Barrett, der uns viel zu früh verlassen hat und die ihm und der großen Tradition des psychedelischen Rocks Ende der 60er Jahre ein Denkmal setzen. Lutz Meinert, Carola Meinert und Arne Spekat tauchen hier in die Vergangenheit und in eine Atmosphäre ein, die dieser großen Epoche zu eigen war, die für Drogenmissbrauch und unbegrenzte musikalische Schöpfungskraft steht und am Ende den psychedelischen Rock hervorgebracht hat. Im Zuge dieses Trends wurden alle althergebrachten Normen erschüttert und es entstanden Gruppen wie PINK FLOYD, JEFFERSON AIRPLANE, THE GRATEFUL DEAD oder die D00RS. Diese von Rauch umwehten und mit Blumen überhäuften Gruppen haben diese Musikrichtung entwickelt, die noch heute zahlreiche Musiker beeinflusst.
Lutz Meinert ist der Denker, Autor und Multi-Instrumentalist der Gruppe, um das Projekt zum Leben zu erwecken, dessen Bestimmung es auch ist, dieser großen Epoche und all ihren großen Künstlern Tribut zu erweisen.
Es ist ein ehrgeiziges Projekt, das psychedelischen Rock und experimentelle Musik vereinigt, um eine Reise ins Herz der sechziger Jahre und des Imaginären zu beginnen. In gleicher Weise wie das Album der Argentinier des GARDEN MUSIC PROJECT bringt uns MARGIN durch perfektes Zusammenspiel der Synthesizer und Gitarren auf einzigartige Weise die Epoche der großen psychedelischen Musik näher. Der Gesang und die Chöre erfüllen unser Bewusstsein, lassen uns zur Ruhe kommen und geben ein Gefühl von Weite. Lassen wir unseren Geist durch diesen Flug schweifen, der uns in die Stimmung dieser Atmosphäre versetzt.
Es wäre aber nicht gerechtfertigt, hier nur von einer Musikrichtung zu sprechen, und daher müssen ebenso der Progressive Rock sowie der Alternative Rock als Teil dieses teilweise bunt zusammengewürfelten, seltsamen, fesselnden Ensembles erwähnt werden, das aber durch seine perfekte Könnerschaft besticht!
Lutz Meinert schafft hier eine bewundernswerte Kompositionsarbeit, verliert dabei aber nie den Geist der Epoche aus den Augen. In seiner experimentelleren, transparenteren und auch aktuelleren Art ist das Werk von MARGIN meine persönliche Vorliebe unter den beiden diskographischen Neuerscheinungen. Das liegt vielleicht am Geist der großen GENESIS, der in zahlreichen Momenten zu spüren ist, wodurch das musikalische Ergebnis bei mir einen noch stärkeren Eindruck hinterlässt. Ein Album, das man auf jeden Fall besitzen sollte und das es wert ist, ausgewählt zu werden, aber hören Sie selbst!«
Thirionet (9/2014)
Musik an sich (Deutschland)
»Was wollen uns Bandname und CD-Titel sagen? Wahrscheinlich, dass es sich hier um ein Lutz Meinert Solo-Album mit marginalen Beiträgen anderer Personen handelt, das gesundheitsfördernd ohne Anwendung bewusstseinserweiternder Drogen entstanden ist.
Insbesondere die erste Hälfte, der Longtrack A mysterious Cup of Tea, sorgt dafür, dass es keine einzige Erwähnung dieses Albums geben dürfte, in der der Name PINK FLOYD nicht auftaucht. Dabei befinden wir uns in der Zeit jenseits der abgedrehten frühen Jahre. Mit einem Astronomy Domine oder einer Atom Heart Mother sollte hier niemand rechnen.
Das Stück ist durchgehend ruhig, beginnt mit einem ruhigen Instrumentalteil, das eine an Chris Rea erinnernde Gitarre in die floydige Atmosphäre einbindet. In Part 2 folgt auf eine an Wish you were here erinnernde Akustikgitarre ein klarer floydiger Gesang. Danach wird der Gitarre eine weiche Trompete beigegeben. Der an Fusion-Bands wie BRAND X erinnernde Teil köchelt am Ende mit Drums, Keyboards und Vibraphon auf. Part 4 stürzt zurück zu FLOYD, erst ruhig wie RPWL, später mit sehr expressiven Gitarren.
Man müsste sich schon sehr anstrengen, eine CD nach dieser ersten „Seite“ unter 15 Punkte zu stürzen.
Zwei eher ruhige Stücke werden im weiteren Verlauf von zwei Versionen des Psychedelic Underground gerahmt. Vernünftig! Denn der Longtrack hat einen so im Ohr bleibenden „Refrain“, dass es mehr als sinnvoll ist, ihn auch in einer radio-tauglichen Kurzversion zu präsentieren. Ich tue mich schwer zu entscheiden, ob die Teetasse oder diese Prog-Hit-Single mein Favorit des Albums ist. Beim Hören neige ich zum ersteren, in der Erinnerung ist die „Single“ lebendiger.
Für Last Exit to Pluto würde manch eine Wannabe Band töten. Auf Psychedelic Teatime ist es der Filler, dem dennoch vieles abzugewinnen ist.
Bleibt die Perle Landscapes on the Sky. Ein sehr fantasievoller Text wird von einem Sound zwischen Eloy und Genesis zu Wind and Wuthering Zeiten getragen. Klasse!
You should buy this One! (18 von 20 Punkten)«
Norbert von Fransecky (8/2014)
Musiker Magazin (Deutschland)
»Eine Kanne psychoaktiven Tees bieten uns MARGIN an. Das Werk Psychedelic Teatime bewegt sich in psychedelischen Prog-Gefilden. Lutz Meinert, szeneerfahrener Sänger, Keyboarder und Schlagzeuger, ist Gründer des Studio-Projekts und ein Bekannter der Berliner Prog-Rock- und Fusion-Szene. Arne Spekat, ehemals auch bei FOR YOUR PLEASURE, lieferte seinen Beitrag für das Werk an der akustischen Gitarre. Carola Meinert lieh ihre Stimme im Background für Psychedelic Underground und Landscapes On The Sky.
Eine psychedelische Reise aus fünf Teilen erwartet den Hörer gleich beim ersten Titel A Mysterious Cup Of Tea. Abwechslungsreich, filigran produziert, dabei nicht überladen. Eine E-Gitarre, ein dominanter Bass, Orgeln jagen durch wechselnde Themen und fangen sich wieder in ruhigeren Bildern. PINK FLOYD in der Frühphase scheinen nicht fern, bei all den Zutaten dieses schmackhaften, wenn auch recht sphärischen Albums. Last Exit To Pluto zeigt dabei, wohin die Reise gehen kann, wenn man hoch abhebt: extraterrestrischer Song von mehr als zehn Minuten. Etwas griffiger und eingängiger, mit Uptempo, ist Psychedelic Underground beseelt. Keine Frage - bei diesem Projekt ist die Kanne noch lange nicht leer.«
Christian Schöning (10/2014)
Musikreviews.de (Deutschland)
»Psychedelischer Tripp durch den 60er/70er-Jahre-Prog
Hat sich schon mal jemand eine Tasse Tee beim Hören von PINK FLOYDs Echoes eingegossen?
Nein?!
Also ich kenne da jemanden, der das garantiert schon mehr als einmal getan haben muss!!!
Vorab allerdings gestehe ich unumwunden, dass ich als Kritiker ein absoluter Retro-Prog-Freak bin, dem heutzutage Tränen in den Augen stehen, wenn junge, ambitionierte Musiker es schaffen, endlich wieder die musikalischen Universen zu errichten, welche die eigentlichen Götter, nach denen sie benannt worden sind, längst verlassen oder im schlimmsten Falle, wie bei MIKE OLDFIELD oder YES, regelrecht durch 0-8-15-Pop-Einheitsbrei niedergerissen haben. Darum war ich sehr glücklich und dankbar, als beispielsweise der britische Multiinstrumentalist ROBERT REED der Oldfieldschen Peinlichkeit Man On The Rocks sein Sanctuary entgegensetzte, welches mir endlich wieder mein mich glücklich machendes Tubular-Bells-Nostalgie-Gefühl zurück brachte, während ich olle OLDFIELD am liebsten in seine tubularlosen Glocken getreten hätte.
Und darum bin ich auch heute besonders dankbar, wenn diesmal ein deutscher Multiinstrumentalist unter dem Namen MARGIN mir mein Meddle-, The-Piper-At-The-Gates-Of-Dawn- & A-Saucerful-Of-Secrets-Universum wiedergebiert, während die eigentlichen Götter namens PINK FLOYD mit einer musikalischen Resteverwertung ihre Fan-Pilger abfertigen. Allerhöchste Zeit also für uns, dieses Mal nicht mit Alan und seiner Atom-Herz-Mutter ein psychedelisches Frühstück einzunehmen, sondern mit Lutz Meinert eine psychedelische MARGIN-Teestunde einzulegen und diese von ganzem Herzen und mit riesigen Ohren zu genießen.
Ähnlich wie ein ROBERT REED, der sich der Musik Oldfields mit Haut und Haaren verschrieben und gleich alle Instrumente selber eingespielt hatte, verhält es sich auch mit dem Multiinstrumentalisten Meinert. Unfassbar, dass ein einzelner Musiker mit ein ganz wenig Unterstützung durch eine Sängerin und einen (akustischen) Gitarristen solo dieses unglaubliche PINK FLOYD-Gefühl, das sich an den frühsten Werken, ganz besonders aber solchen Titeln wie Echoes oder Interstellar Overdrive orientiert, „reanimieren“ kann. Schreiben, komponieren, arrangieren, produzieren, Album gestalten und Bild entwerfen natürlich alles inklusive.
Da muss doch irgendwas schief gehen, oder?
Nein! Da geht nichts schief!
Psychedelic Teatime klingt wie eine deutsche Hommage an PINK FLOYD, welche nicht zu einem geklonten zweiten „Tee“-Aufguss verkommt, sondern der pure Genuss ist. Selbst die Texte sind völlig unpeinlich und beschreiben, was wir alles erreichen können, wenn wir uns nur etwas mehr auf unsere eigene Fantasie verlassen würden. Auch der Klang ist lebendig modern, aber auch irgendwie in den 70ern verankert, wodurch wir kristallklaren Sound plus beeindruckende Stereo-Effekte genießen können.
Er hat wirklich eine unendliche Fantasie, dieser Lutz Meinert!
Absoluter Höhepunkt des Albums ist das Astronomy Domine der Psychedelic Teatime, welches sich natürlich auch gleich der astronomischen Planetenkunde öffnet und Last Exit To Pluto heißt. So schön, so psychedelisch, so berauschend kann anno 2014 eine ganze Tasse voller psychedelischer Geheimnisse klingen, während es im Jahr 1968 nur eine Untertasse voll davon gab. Hier pfeifen tatsächlich nicht nur die Spatzen vom Dach, sondern auch vom Tor der Dämmerung.
Natürlich vernehme ich bereits, während ich beeindruckt zwischen meinen Boxen sitze, zum x-ten Male das Album höre und diese Zeilen schreibe, schon gemahnende Rufe: „Das gab‘s doch schon mal! Das klingt doch nur wie ein floydianisches Abbild! Bla, Bla, Bla!“
Doch ich denke mir: „Lass sie doch rufen, diese Prog-Moralisten. Statt zu nörgeln, solltet ihr glücklich darüber sein, dass uns ein deutscher Musiker mit diesem Album beglückt, welches PINK FLOYD so garantiert niemals mehr hinbekommen hätten!“
Ich zumindest bin dankbar dafür, dass es auch heute noch Musik gibt, die mich daran erinnert, wie wertvoll mir einst solche Klangerlebnisse waren und diese Vergangenheit endlich auch in meine Gegenwart rücken, auch wenn das meine ehemaligen Götter selbst nicht mehr hinbekommen, egal ob sie nun YES, PINK FLOYD oder MIKE OLDFIELD heißen.
Übrigens weiß ich aus sicherer Quelle, dass eine der absoluten Lieblings-LPs - also die „Insel-Platte“ - von Lutz Meinert Thick As A Brick von JETHRO TULL ist.
Wer weiß, was uns da demnächst noch erwartet?
Nach Psychedelic Teatime zumindest traue ich diesem deutschen Multiinstrumentalisten, der sogar noch gut singen kann, wirklich alles zu!
FAZIT: Wer noch immer den unstillbaren Wunsch verspürt, progressive Rockmusik zu hören, die etwas nach frühen PINK FLOYD und dem zur Unsterblichkeit verdammten Krautrock, welcher noch immer süchtig macht, klingt, der sollte sich unbedingt Zeit für diese psychedelische Teestunde nehmen, welche garantiert auch bei anderen berauschenden Verführungen hervorragend geeignet ist. Wer das nicht glauben kann, der sollte unbedingt einen (hoffentlich) noch unverschleierten Blick auf dieses Video werfen!«
Thoralf Koß (10/2014)
MusikZirkus-Magazin (Deutschland)
»MARGIN nennt sich eine aus Berlin stammende Rockformation bestehend aus Carola Meinert (Backgroundgesang), Arne Spekat (Akustikgitarre) und Multiinstrumentalist Lutz Meinert (Gesang und alle weiteren Instrumente). Psychedelic Teatime, das im Jahr 2014 erschienen ist, bietet besten Psychedelic Rock im Geiste von PINK FLOYD & Co.
Kernstück des Albums ist der Longtrack A Mysterious Cup Of Tea mit einer Laufzeit von 23:28 Minuten. Mit diesem Stück beginnt die CD und zeigt auch gleich deutliche Elemente des britischen Flaggschiffes PINK FLOYD. Herrliche Gitarren durchziehen schon in den ersten Momenten dieses Longtracks die Musik und lassen psychedelischen Prog-Genuss aufkommen. Den Spirit und den Genuss, den eine gute Tasse Tee verabreichen kann, den bekommt der Hörer gleich bei diesem herrlichen Longtrack in musikalischer Form geboten. Da zirpen und wibbern die Synthies, gepaart mit retromäßigen Orgelklängen. Dazu ein akzentuiertes und unaufdringliches, aber proggiges Schlagwerk sowie passende Gitarren.
Dieser erste Longtrack ist zwar in fünf anwählbare Parts unterteilt, doch gehen diese alle nahtlos ineinander über, so dass ein in sich stimmiges, kompaktes Werk entstanden ist. In Part 2 singt Lutz einen Text, der mich in dieser Form auch an Bands wie RPWL denken lässt. Das kommt sehr schön rüber. Etwas verspielter und verfrickelter wird es dann in Part 3. Aber die Band übertreibt das nicht und setzt schnell wieder Melodien und akzentuiert angelegte Soli dagegen. Ja sogar jazzige Elemente werden mit eingebaut. Der krönende Abschluss folgt dann in Part 5, das recht voluminös klingt.
Psychedelischer wirkt dagegen das Stück Psychedelic Underground, das einen sehr eingängigen Refrain besitzt und sich so schnell im Ohr festsetzt. Ein bisschen Folk und Singer/Songwriter kommt dann im Stück Landscapes On The Sky auf. Durch die Orgelsounds kommt aber im zweiten Teil des Achtminüters wieder ein leicht psychedelischer Touch auf.
Das zehnminütige Last Exit To Pluto ist ein abwechslungsreiches Instrumental, das sich wieder im psychedelischen Rock tummelt. Sehr schön wurden hier die Basslinien aufgebaut, die teils mit weiteren Instrumenten variieren. Die Band vermag es in diesem Stück einen hohen Spannungsbogen aufzubauen. Mit dem mitreißenden Psychedelic Underground - The Long Trip, das eine zehnminütige Variante des dreieinhalbminütigen Psychedelic Underground darstellt, endet dann die CD. Das Stück wurde vor allem durch einige ausufernde Soli bzw. Instrumentalpassagen erweitert.
Das Debütalbum von MARGIN mit dem Titel Psychedelic Teatime lässt den geneigten Prog-Fan aufhorchen, denn besser hätten es PINK FLOYD auch nicht hinbekommen. Von den ersten Tönen an kann das Album der Berliner Formation überzeugen und fesselt den Musikfreund vor den Boxen seiner Anlage. Ein tolles Album, dem hoffentlich noch weitere folgen werden. Sehr zu empfehlen.«
Stephan Schelle (08/2014)
Neoprog (Frankreich)
»MARGIN ist das Projekt von Lutz Meinert, dem deutschen Sänger und Multiinstrumentalist. Er wurde auf dem Berliner Landernau-Musical bekannt (sic) und wird hier und auf bestimmten Titeln von Arne Spekat, seinem Bandmitglied bei FOR YOUR PLEASURE - mit dem er zwei Alben, Scattered Pages (1993) und Timeless (2000) aufgenommen hat, die gleichfalls auf dem Label Madvedge Records erschienen sind - sowie von Carola Meinert, seiner Ehefrau begleitet, die ein wenig ihre schöne Stimme erklingen lässt.
Das Projekt liegt ihm so sehr am Herzen, dass er sich um alles kümmert: Komposition, Arrangements, Ausführung, Produktion, grafische Konzeption (das einzigartige Gemälde auf der Hülle, auf dem die Tasse Tee abgestellt zu sein scheint, stammt auch von Lutz)…
Ich kannte keine Arbeit von Meinert, und konnte dank Progstreaming (die Qualität dieser Seite, die sehr schöne Entdeckungen bereithält, sei lobenswerterweise erwähnt) dieses Album von MARGIN hören, dessen Titel und Hülle mein Auge magisch angezogen haben! Und auf wundersame Weise befindet man sich dann inmitten des ausgefeiltesten psychedelischen Progressivrocks, den man derzeit hören kann.
Fans von PINK FLOYD (der Periode von Syd Barrett bis zu Atom Heart Mother), CARAVAN (von In the Land of Grey and Pink), ELOY, GONG, HAWKWIND, ja sogar der ersten Alben von PORCUPINE TREE usw., Liebhaber des Krautrock, ihr werdet beim Hören dieses Schmankerls (ein space cake?) voll auf eure Kosten kommen.
In diesem Moment drängt sich alles unter dem Einfluss von PINK FLOYD zusammen, weil in diesen Tagen die Veröffentlichung des neuesten Albums der Gruppe bevorsteht… und um es ohne Umschweife zu sagen, mit Psychedelic Teatime hält man das Beste in Händen, was derzeit in diesem Genre entsteht: die Inspiration der späten sechziger, frühen siebziger Jahre, ohne weder eine angepasste Kopie zu sein noch einer übertriebenen Nostalgie zu huldigen. MARGIN ist Retro-Moderne, steht mit einem Bein in diesem Bereich (mit durchdrungenem Augenzwinkern) und dem anderen in der Nachahmung, ist in sich geschlossen und strukturiert, erfinderisch und klassisch, prototypisch und neuartig!
Das beginnt bei einem Tee, der euch auf kunstfertige Weise im Yessian-Stil von Relayer serviert wird, bevor euch ein Hauch von Floydscher Zärtlichkeit anweht: Mysterious Cup of Tea. Part 1 ist eine instrumentale, sich entfesselnde Klangkaskade mit - logischerweise - einem Part 2, der Gänsehaut erzeugt. Schließt die Augen bei den Parts der Akustikgitarre und den ersten Einsätzen der Doppelgesänge, kommt euch das nicht bekannt vor? Ja, es ist, als habe man PINK FLOYD wieder gefunden, aus der Zeit, als sie experimentelle und psychedelische Musik machten, bevor sie zu einem vom eigenen Erfolg übersättigten Ungetüm wurden. Auch die Texte beziehen sich auf die Gruppe und zitieren Saucerful of Secrets! Beides, Musik wie die Texte, entführen euch in weit entlegene Gebiete: Dieser mysteriöse Tee hat es wirklich in sich…
Zurück zu den Instrumentaleinlagen in Part 3. Hier ist es gerade so, als ob man dem Bass von Waters und dem Keyboardspiel von Wright zuhören würde. Alle Teile, die von Meinert gespielt werden, sind perfekt, und er beherrscht selbst das Schlagzeugspiel meisterhaft...
Das Stück ist sehr soft-proggig und entfaltet sich auf ruhige Weise, wobei es durch ein bewundernswertes, filigranes Solo-Bassspiel geprägt wird.
Die unterschiedlichen Klangkonstruktionen und Einlagen kommen zur Entfaltung, ohne dass dem Zuhörer die Zeit lang würde. Sie ist von kleinen, subtilen Dingen und spontanen Einlagen mit hohem Wiedererkennungswert erfüllt. Man bekommt beim Hören dieses einen Stücks eine Idee von der beeindruckenden musikalischen Bandbreite Meinerts. Wir begeben uns auf eine Reise durch die Musikgattungen und Referenzen (auch CARAVAN sind dabei).
Part 4 ist die Fortführung des zweiten, indem hier der Gesang wiederaufgenommen wird. Ohne ein außergewöhnlicher Sänger zu sein, überzeugt Lutz voll und ganz. Alles hat seinen Platz, ist ausarbeitet, nie zügellos und lässt die gefühlte Zerbrechlichkeit der Worte und ihres Schöpfers dahinter zum Vorschein kommen. Diese Zerbrechlichkeit wird in einem instrumentellen und kurzen Part 5 auf die Spitze getrieben, der ziemlich aufregend wirkt, denn die Orgel und Keyboards im Stil Wrights nehmen überhand und geben uns eine psychedelische Kostprobe…
Ein Registerwechsel erfolgt mit Psychedelic Underground – The Short Trip. Dieses Mal liegt die Anleihe eher bei Gong, nicht in der Jazz-Rock-Variante und auch nicht bei der verrückten, räumlichen Seite. Die Stimmen sowie der Aufbau der Stimmeinlagen sind perfekt arrangiert, und auch die Qualität der Texte ist auf der Höhe des musikalischen Niveaus. Meinert ist ohne Zweifel ein Multigenie, das ist wirklich unglaublich… und alles erscheint so einfach! Das Stück endet mit einem belustigendem und überraschendem: "Oooh, what a trip!", das eine besondere Wirkung hinterlässt.
Auf Landscapes on the Sky kommen Arne Spekats Akustikgitarre und Carola Meinerts Gesang wieder zum Einsatz. Ein Mellotron à la CRIMSON mischt sich unter das Musikspektakel, und der poetische Text führt euch zu einem reizenden Refrain, der von Spekats schöner Gitarre und den Keyboards von Lutz Meinert wiedergegeben wird. Ein wirklich einzigartiges Stück.
Last Exit to Pluto ist ein Instrumentalstück, das länger als zehn Minuten dauert und euch an euren Sitz fesseln wird, falls das nicht schon geschehen sein sollte. Wir begeben uns hörtechnisch auf eine Reise zum Pluto an Bord eines Raumschiffes, das von einem Bass geleitet wird, der wiederum eines Waters würdig wäre. Doch dann gelangen wir sofort in eine seltsame Klangkaskade aus beunruhigenden Klängen, fast eine Art experimenteller Post-Art-Rock ohne unnötige Prahlerei, zurückhaltend und variantenreich.
Es ist der Geist von PORCUPINE TREE, der dem Stück seinen Stempel aufdrückt, unter Zugabe des Mellotrons des dunkelroten Königs. Meinert glänzt darin, die Stimmungen und Instrumente zu verändern, und dabei alles in einem beständigen Gleichgewicht zu halten.
Die Arrangements, das Abmischen und die Produktion sind perfekt, das Stück entwickelt sich leicht und entfaltet eine solche Wirkung, dass man von seinem Sofa ohne Zuhilfenahme eines Hilfsmittels abhebt, sei es synthetisch oder natürlich, legal oder verboten. Mit Kleinigkeiten, dem Beispiel der psychedelischen FLOYD folgend, schenkt uns Meinert ein prachtvolles Stück.
Und um zum Schluss zu kommen, nimmt er uns dieses Mal auf die verlängerte Rückkehr von Psychedelic Underground - The Long Trip mit!
Die Reise geht auf einzigartige Weise weiter mit Anleihen aus Alice im Wunderland, Saucerful of Secrets und den Weltraumabenteuern im Stil von GONG oder HAWKWIND. Meinert lässt die Zügel los und überzeugt schließlich durch ein perfektes Ende und den einen beatlesmäßigen Abschluss aus der Ur-Prog-Periode… Mist, meine Teekanne ist leer!
Dieses Album von MARGIN ist eine schöne Entdeckung. Inmitten des Veröffentlichungswusts von mehr oder weniger erwarteten - und teilweise ziemlich enttäuschenden - Alben nimmt Psychedelic Teatime eine Sonderstellung ein, eine der herausragendsten, und könnte in seinem diskreten, aber wirksamen Ansatz eine Lanze für eine schöne retro-psychedelische Überraschung in modernem Gewand brechen.
Ich jedenfalls gehe in meine Küche, um mir eine neue Tasse dieses göttlichen Getränks zuzubereiten, sofern ich noch den Inhalt dieses süßen "Vieux Tobie" übrig habe, dessen Rauch das süßeste aller Parfums ausströmt…«
Togo Chubb (10/2014)
Progarchives.com (international)
»Als erstes fällt der makellose Klang auf, etwas, für das Berlin im Prog-Universum und darüber hinaus immer recht berühmt war. Er trifft dich gleich bei den ersten, sehr entspannten Tönen der fünfteiligen Suite A Mysterious Cup of Tea, eines mitreißenden, epischen Beispiels für psychedelischen Space Rock vom Feinsten.
Der einleitende Part 1 ist instrumentaler Luxus und zeigt die Talente der Ein-Mann-Band Lutz Meinert auf Instrumenten aller Art. Es sind speziell die flüssigen Gitarrenparts ebenso wie die extravaganten Akustikgitarren-Versionen, der köstliche Einsatz verschiedener Tasteninstrumente, die schmachtende und vorantreibende Orgel und das besonders prägnante Klavier, die dem Sound einen erhabenen Glanz geben. Es muss angemerkt werden, dass die gesamte Bassarbeit absolut erstklassig ist, ebenso wie die hervorragenden Drums. Hinweise auf die schwedischen Progger GRAND STAND kommen in den Sinn, wenn auch mehr in einer Space Rock-Stimmung.
In Part 2 wird Meinerts spielerische Stimme eingeführt, die in der Nähe von Xavier Phideaux, GONG's Daevid Allen oder auch Ian Broudie von THE LIGHTNING SEEDS liegt. Alles ist sehr detailreich, z. B. wenn Melodie zum Wegträumen verlockt, wenn die Worte „A Saucerful of Secrets" mit einem Hauch von Hintergedanken ausgesprochen werden, wie sich das zarte Vibraphon über die kunstvolle akustische Gitarre und pastorale Flöte legt, das hat Weltklasse.
Eine floydische Orgel (die wie eine Farfisa klingt) sickert durch den Dunst, der in den wunderbaren, fast siebenminütigen Part 3 führt. In diesem treffen sich ein E-Piano, ein ausdrucksstarker Bass und eine jazzige, verzerrte E-Gitarre in Harmonie, fast wie eine spacige Version von STEELY DAN, die von einigen atemberaubenden Drums zusammengehalten werden. Mensch, kann dieser Kerl spielen! Eine stimmungsreiche Weite für ein zauberhaftes und langes Fretless-Bass-Solo, das Pastorius-Fans umhauen wird. Dies ist einer von vielen Höhepunkten, die ich immer wieder hören musste, denn ich traute meinen Ohren nicht. Genau meine Art von Space-Rock, alles in allem üppig, herausfordernd und inspirierend und direkt in die höchst erhabenen Traumzyklen führend. Auch hier ist das Instrumentalspiel technisch hervorragend und emotional genau richtig.
Part 4 ist eine kurze Gesangswiederholung von Teil 2 und passt als solche gut in die epische Formel aus wiederkehrenden Themen und Melodien. Hey, es ist nichts falsch an seiner Stimme, vielleicht etwas akzentuiert. Ja, und?
Part 5 eröffnet mit einer donnernden Orgel und mächtigen, liebevoll mitschwingenden Trommelwirbeln, die von einer Hackett-ischen Gitarre und von kolossalem, symphonischem Bombast gekrönt werden. Ein ganz und gar überzeugendes Stück, wieder einmal untermauert von solidem Bassspiel. Üppig und abenteuerlich, dies ist definitiv ein ausschweifender Ritt in den Kosmos.
In der kurzen Version von Psychedelic Underground weisen die Dinge wirklich auf die Pot Head Pixies von GONG hin. Eine bemerkenswert eingängige Hookline, von dem Sie schwören könnten, dass Sie sie schon einmal gehört haben, vorangetrieben durch einen Bass aus dem Erdmittelalter, schlangenartige Gitarren-Phrasierungen und eine charmante, leicht akzentuierte Stimme, die ebenso zweifellos diesen gewissen PET SHOP BOYS-Klang besitzt wie eine Ian-Broudie-artige, gezuckerte Schrägheit. Das kleine Liedchen endet in einem „OOOOH, what a trip!“. Die längere Version wird das Schicksal dieses Albums später besiegeln.
Aber als nächstes folgt die komplexe, bardenhafte Erzählung Landscapes on the Sky, die ein Allen-Smyth-Vokalduett von GONG-Ruhm wiederbelebt, entfacht von einer trillernden Orgel, pastoralen Beiwerk, und - wie charmant - Visionen von kommenden und gehenden Königreichen in himmlischer Weite. Das längliche Thema ist melodisch überragend, mühelos und atmosphärisch und es nimmt sich seine süße Zeit für eine maximale Wirkung. Wie dem auch sei, das ist Psychedelia, keine Zeit für Schnitte oder Kürzungen. Die pilzförmigen Mellotron-Wolken und das verführerische Mandolinen-Finale sind einfach spektakulär und eindringlich.
Der höchst evokative Bass schnappt sich die Zügel und zieht eine Klavier-Hexer hinter sich her. Ein perfektes Beispiel für Düsterheit und Untergangsstimmung der minimalistischsten Art, das sich in eine schwerere Sturzflut verwandelt, bei der schneidende Gitarren und ein basso profundo vorwärts drängen und dabei das Mellotron im Schlepptau haben. Sorry Jungs, das ist Killer-Zeugs, so voll von selbstbeherrschter Kraft und eindringlichen Bildern. Das über 10 Minuten lange Last Exit to Pluto ist ein Space Prog-Klassiker, der liebevoll alle Fans der OZRIC TENTACLES oder von GONG quält, bewaffnet mit einem zwitschernden Orgelsolo-Spot, der wieder einmal einen Hinweis auf Jazz-Rock-Tendenzen liefert. Aber es ist das teuflische, 4-saitige Monster, das mein Blut zum Kochen bringt und Schweiß auf den Bereich über der Oberlippe treibt. Ein wohlüberlegtes Gitarrensolo kreischt, jammert und flattert dabei von einem Gefühl zum nächsten. Ein Mellotron wie bei den frühen KING CRIMSON kaskadiert in und aus der Kadenz heraus (Wortspiel?). Ga ga ga!
Wenn Ihnen die kurze Version gefallen hat, hier ist die längere! Eine über 10-minütige Version von "Psychedelic Underground" erfährt eine Quasi-Hawkwind-Behandlung, eine lebhafte kosmische "Good Vibrations"-Reise, in der der Bass schlurft, die Drums anstürmen und auf der eine Red-Rooster-Gitarre den verrückten Hutmacher aufpickt. Dieses Gift macht süchtig. Das Wummern der dominierenden Basslinie macht einen verrückt und die Drums erbeben wie wahnsinnig inmitten der Mellotron-Wellenschläge. Verdammt gute Musik ist das! Es ist ein seltenes Ereignis im Prog, wenn eine 10-Minuten-Melodie so zugänglich und unvergesslich ist, dass sie den ganzen Tag im Gehirn eingebrannt ist, während Sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht Psychedelic Underground summen.
Erstaunlich ist dies angesichts des Umstands, dass die Instrumental-Teile in jedem Fall Space und die Gesangsparts eindeutig Neo-Prog sind, aber wen zum Teufel kümmert das, wenn die Musik derart gekonnt gemacht und angenehm ist. Diese Etiketten können dann im Handumdrehen verschwinden. Eine große Überraschung, die meine Welt wirklich auf den Kopf gestellt hat. Aber wenn ein Fetisch namens „Bass“ lockt, neckt und mir Genugtuung verschafft, werde ich dem immer verfallen sein. Wirklich ausgezeichnet!«
Thomas Szirmay (8/2014)
Progressive Newsletter (Deutschland)
»Der Albumtitel des Debüts des Berliner Trios MARGIN verspricht nicht zu viel, denn Psychedelic Teatime beginnt mit dem leisen Geräusch des Aufgießens eines Tees, während anschließend die Musik psychedelisch gefärbt fließend und langsam an Fahrt aufnimmt. Der in fünf Teile strukturierte, über 23-minütige Opener A Mysterious Cup of Tea lässt sich Zeit und Raum für langsamen Stimmungsaufbau, während instrumentale Parts und Gesangspassagen den psychedelischen Geist der späten 60er und frühen 70ern weiterführen und ihn mit sinfonischen und Retro-Elementen melodisch erweitern.
Als kreativer Kopf steckt hinter MARGIN in erster Linie der Multi-Instrumentalist Lutz Meinert, der nicht nur alle Titel komponierte, arrangierte und produzierte, sondern auch noch gleich das überaus passende Cover- und Albumdesign beisteuerte. Begleitet wird er dabei von Carola Meinert (Backgroundgesang) und Arne Spekat (akustische Gitarre).
Die Musik lebt in erster Linie von ihrer, sich langsam immer wieder aufs Neue aufbauende Atmosphäre, sowie teils langen Instrumentalreisen, die auch mal eine leichte jazzrockige bzw. bluesige Färbung aufweisen, aber gleichfalls in progressive Gefilde aufbrechen oder beim Space Rock vorbeischauen. So steht zwar außen „psychedelic“ drauf, jedoch ist drinnen eben nicht nur „psychedelic“ zu finden und der werbetechnisch in den Raum geworfene Name PINK FLOYD umschreibt auch nur eine gewisse Grundstimmung und inhaltliche Ausrichtung.
Besonders in den lebendigeren, ausufernden Passagen, wenn auch rhythmisch mehr Schwung aufgenommen wird, sowie die wunderbare Interaktion von weichen, elegischen Keyboardsounds und flirrenden Gitarrenklängen – die übrigens nicht unbedingt an David Gilmour angelehnt sind – an Format gewinnt, hört man die eigene Inspiration, die auf angenehme Harmonien und viel stimmige Atmosphäre setzt. Oder um die letzten Worte des Songs Psychedelic Underground – The Short Trip zu zitieren: „Oh, what a trip!«
Kristian Selm (9/2014)
»Musikrichtung: Frühe PINK FLOYD, CAMEL und CARAVAN.
MARGIN ist ein Soloprojekt des Musikers Lutz Meinert, der hier von Carola Meinert und Arne Spekat unterstützt wird. Die Musik geht eindeutig in die Frühphase von PINK FLOYD, hier besonders das Album Atom Heart Mother. Allerdings höre ich da auch Zitate von CAMEL und CARAVAN heraus, was dem gesamten Album aber sehr gut tut.
Das ist feiner Progsound, der die Musik der frühen 70'er mit neuer Aufnahmetechnik und tollem Sound wieder aufleben lässt. Bei Psychedelic Underground - The Short Trip könnte auch Syd Barrett Pate gestanden haben.
Alles in allem für Freunde interessanter Musik ein spannendes Album. Wer den Flair der frühen 70'er vermisst hat, wird hier gut bedient und es wird mir mal wieder bewusst, wie interessant die Musik in der Hochzeit des Prog war.
Ich persönlich wünsche mir mehr von diesem Projekt, einfach gut gemachter Prog.«
Werner Weiler (7/2014)
Rock-Station Over-Blog (Frankreich)
»MARGIN ist das Projekt eines einzigen Mannes, in diesem Fall Lutz Meinert, Sänger und Multi-Instrumentalist. Für sein erstes Konzeptalbum hat er sich nichtsdestotrotz mit zwei Qualitätsmusikern zusammengetan. Carola Meinert, die Psychedelic Underground und Landscapes on the Sky ihre schöne Stimme leiht und Arne Spekat an der akustischen Gitarre auf A Mysterious Cup of Tea und Landscapes on the Sky.
Lutz könnte ein Vollmitglied von PINK FLOYD in der David Gilmour-Version sein, so sehr ähnelt seine Musik jener der britischen Giganten, wenn man das sehr psychedelische Psychedelic Underground - the Long Trip mal außer Acht lässt. Ich musste die Musik nicht mehr als zwei Mal hören, um von diesem ambitionierten Projekt hingerissen zu sein.
Beste Titel: A Mysterious Cup of Tea, Landscapes on The Sky, Psychedelic Underground - the Long Trip«
progressif (10/2014)
rocktimes.de (Deutschland)
»Im Grunde genommen ist das vor drei Jahren gegründete Berliner Psychedelic-Projekt MARGIN ein reines 'Einzelkind' von Lutz Meinert, der zuvor schon in einigen Progressive/Fusion-Bands, wie FOR YOUR PLEASURE, von sich reden machen konnte. Angekündigt wird "Psychedelic/Progressive Rock der frühen Siebziger", der "nicht nur für Pink Floyd-Fans interessant sein" dürfte.
Aber, bester Lutz Meinert, warum solltest Du Dein Licht derart unter den Floyd'schen Scheffel stellen? Psychedelic Teatime zitiert natürlich - in seinen weiten Bögen und mit den progressiven Reminiszenzen an die Herren Gilmour und Wright - die britische Prog-Legende, bietet allerdings sehr viel mehr als nur einen weiteren Floyd-Klon: nämlich einen bunten Streifzug durch musikalische Landschaften von den Spätsechzigern bis in die Frühachtziger.
Freunde der 'reinen' Psychedelic Rock-Lehre sollten allerdings wissen, dass MARGIN hier eher - die mehrfach genutzte Textzeile "a saucerful of secrets" ist verräterisch - an den Psychedelic Pop des Crazy Diamond erinnert. Im durch einen munteren Dreivierteltakt beschwingten Landscapes On The Sky dürfen auch schon mal eindeutig folkige Elemente durchschimmern.
In beiden Versionen des Psychedelic Underground erinnert die fröhlich-plätschernde Szenerie sogar an den 'wavigen', dezent psychedelisch inspirierten Synthpop der Buggles und anderer Projekte von Geoff Downes im Folgenden. Lutz Meinert, der gleichermaßen für Komposition wie Produktion verantwortlich zeichnet und nahezu alle Instrumente selbst eingespielt hat, fährt also mit MARGIN reichlich Gebäck zur 'Teatime' auf...
Glanzstück ist natürlich das in fünf Parts unterteilte A Mysterious Cup Of Tea, das - unterstützt von Arne Spekat - weit über zwanzig Minuten lang allerfeinsten Progressive Rock transportiert. Hier finden wir dann die genannten, allesamt von Meinert eingespielten Gilmour- und Wright-Zitate, besonders schön in Part 3. Auch die typisch-knurrigen Waters-Bässe hat er drauf. Gesanglich erinnert mich der Berliner Multiinstrumentalist stark an Roine Stolt - alles andere als die schlechteste Referenz... Allerdings würde ich mir wünschen, dass Carola Meinert gesanglich präsenter (wie wäre es mit Satzgesängen) eingreifen würde, denn sie bringt eine angenehme Wärme in alle Gesangsparts, an denen sie mitwirkt.
Ob es nun eine 'Progressive Teatime' oder doch eher eine 'psychedelische' ist, mag jeder Hörer für sich selbst entscheiden - auf's Angenehmste überrascht hat dieses knapp einstündige Teekränzchen allemal. Es dürfte allerdings eine kleine Herausforderung darstellen, MARGIN - zumindest in dieser Formation - auch auf die Bühne zu bringen, aber vielleicht ist das ohnehin nicht geplant...«
Steve Brown (8/2014)
Sea Of Tranquility (USA)
»MARGIN ist ein Ein-Mann-Psychedelic/Space-Rock-Projekt aus Berlin, Deutschland. Das Projekt wird vom Multiinstrumentalisten Lutz Meinert geleitet, der alle Instrumente spielt, mit Ausnahme von zwei Gästen, seiner Frau Carola Meinert, die Background-Gesang beisteuert und Arne Spekat, der akustische Gitarre auf zwei Titeln spielt.
Als ich zuerst den Albumtitel las, dachte ich an eine spezielle Sorte von Pilzen, die die Realitat verändern können. Ich denke Sie wissen, worüber ich rede. Nun, wie „psychedelisch“ ist wohl dieses Album? Gut, wenn Sie die FLOYD der späten 60er und frühen 70er Jahre mögen, sollten Sie diese Veröffentlichung lieben. Als ich mich eingehend mit der Musik befasste, kam mir ein anderer Gedanke in den Sinn – einfach wie beeindruckend es ist, dass im Grunde genommen nur ein einziger Musiker dies Album erschaffen hat. Hier gibt es so viele Soundschichten und als Hörer genoss ich es wirklich, in die Musik einzutauschen. Meinert verwendet zahlreiche Synthesizer, Tasteninstrumente und Mellotron-durchtränkte Soundscapes, um seine psychedelische Kulisse zu kreieren und zur Krönung fügt er ein außergewöhnliches, durchwegs gutes Gitarrenspiel hinzu. Ob es ein feines Arpeggio ist oder ein Strum auf der akustischen Gitarre oder schwebende gilmoureske Tonfolgen, seine Fähigkeit auf der Gitarre kann nicht unbemerkt bleiben. Mehr als die Hälfte des Albums ist instrumental, aber wenn der Gesang auftaucht, klingt er wirklich gut. Meinert hat einen angenehmen, entspannten Gesangsstil, der insgesamt ziemlich einprägsam ist. Zuweilen erinnert mich seine Stimme an Arjen Lucassen von AYREON.
Das Schmuckstück des Albums ist der fünfteilige Epos A Mysterious Cup Of Tea, der mit einer kosmischen Vergnügungsfahrt beginnt. Wunderschöne Tongebäude, schwebende Lead-Gitarre (à la Dark Side Of The Moon), herrliche Orgel-Parts, eine klagende Akustikgitarre, pastorale Flötenpassagen, gut, das sollte als Eindruck genügen. Die Mischung aus freundlichen Passagen und Motiven und heftigen psychedelischen Stücken ist schier perfekt. Der Rest des Albums ist mit dem gleichen psychedelischen Schleier eingehüllt, egal ob es das sanfte Landscapes on the Sky ist, geführt von orchestralen Wogen von Mellotron-Streichern, oder das spacige Last Exit to Pluto mit seinem allmählichen Aufbau des akustischen Vergnügens.
Psychedelic Teatime ist eine weitere wundervolle Entdeckung in einem Jahr, das sich für den Progressive Rock als stark erwiesen hat. MARGIN steht sicherlich ganz oben auf meiner Liste und wird ein Projekt sein, das ich in den kommenden Jahren im Auge behalten werde.«
Jon Neudorf (11/2014)
Sounds & Books (Deutschland)
»Die perfekte Alternative zu PINK FLOYD
Im Psychedelic-Progressive-Rock zu Hause ist die Berliner Formation MARGIN. Der Mastermind von MARGIN heißt Lutz Meinert, der auf Psychedelic Teatime von E-Gitarre bis zum Schlagzeug alle Instrumente selbst eingespielt hat und bei zwei Songs von Arne Spekat an der akustischen Gitarre sowie Carola Meinert mit Background Vocals unterstützt wird. Ganz im Geiste von PINK FLOYD aus der Früh-70er-Ära, evozieren MARGIN auf ihrem Debütalbum einen hippieesken Psychedelic-Pop-Rock und entführen die Hörer auf eine knapp einstündige kosmische Reise.
Seite eins auf Psychedelic Teatime gehört dem in fünf ineinander fließende Teile gegliederten Song A Mysterious Cup Of Tea. Schon nach wenigen Sekunden wird man das Gefühl nicht los, im nächsten Moment die Stimme von Roger Waters oder David Gilmour zu vernehmen. Jedoch singt Lutz Meinert erst in Part Two und wesentlich sanfter als die PINK FLOYD-Sänger. Ruhiger und folkiger fällt Part Two auch aus, Einflüsse des Celtic Folk von FAIRPORT CONVENTION sind spürbar, während Part Three schöne E-Gitarren-Soli-Exkurse samt Synthesizer-Orgel-Geflecht der progressiven Art anbietet, ein kaleidoscopartiges Soundgefüge. Mit Space-Folk-Rock aus versponnenen Welten endet A Mysterious Cup Of Tea, bevor es mit der lässigen, radio- und singletauglichen Indie-Pop-Rock-Nummer Psychedelic Underground – The Short Trip weitegeht. Das achtminütige Landscapes On The Sky wartet mit Psychedelic-Fantasy-Folk auf und das fast elfminütige Last Exit To Pluto mit spacigem, collagenartigen Progressive-Rock. Im abschließenden Psychedelic Underground – The Long Trip nehmen MARGIN den Faden des kurzen Trips auf und spinnen eine maximale Fortsetzung, die im großen Getöse ihr Ende findet. Egal, ob man die „neue“ PINK FLOYD-Platte The Endless River nun mag oder nicht, Psychedelic Teatime von MARGIN stellt eine perfekte Alternative dar.«
Gérard Otremba (12/2014)
stereoplay (Deutschland)
Audiophile CD des Monats (02/2015)
»Auf eine Tasse Tee
Nein, das britannische Reich, Heimat zahlloser Prog-Rock-Großtaten, ist nicht die Startbahn dieses prachtvoll ausgestatteten musikalischen UFOs. MARGIN kommen aus Berlin und laden die Fans von traditionsbewussten Klängen der Psychedelic- und Progressive-Ära zum Afternoon-Tee an die Spree - ein Event, den man sich nicht entgehen lassen sollte, denn bei der Psychedelic Teatime ist alles stilecht und auch das klangliche Dekor vom Feinsten.
Eigentlich verbirgt sich hinter MARGIN ein Soloprojekt des Multiinstrumentalisten Lutz "Margin" Meinert, verstärkt in einigen Tracks um Carola Meinert (Background-Gesang) und Arne Spekat (Akustikgitarre). Letzteren kennt Meinert von der Psychedelic-Band FOR YOUR PLEASURE, die 1993 und im Jahr 2000 zwei auch in stereoplay gelobte Alben veröffentlichte: Scattered Pages und Timeless.
Bei Psychedelic Teatime spinnt er den Faden weiter zum Psychedelic Prog, einer harmonischen, ausgereiften Mischung aus Prog und psychedelischem Artrock. Das klingt zuweilen nach den Canterbury-Helden CARAVAN, meist jedoch nach PINK FLOYD zwischen der frühen Syd-Barrett- oder Atom-Heart-Mother-Phase und dem aktuellen The Endless River. Prog also mal ohne Gedaddel, vielmehr als Bad in Wohlklang. Obendrein ist Lutz Meinert bekennender HiFi-Freak. So gibt's satten, druckvollen, luftigen Rocksound. Im Studio standen als Monitore die B&W 802D und die aktiven JBL LSR 4328P.
Matthias Inhoffen (2015)
Stormbringer (Österreich)
»Das Album der Berliner ist bereits vorigen Juni erschienen, aber aus irgendwelchen mysteriösen Gründen erst jetzt bei mir am Schreibtisch gelandet. Eigentlich bestehen MARGIN ja nur aus dem Fusion-Musiker Lutz Meinert, der zu seiner psychedelische Teestunde auch noch seine Frau Carola und Arne Spekat, seinen alten Bandkumpel aus FOR YOUR PLEASURE-Zeiten eingeladen hat. Grundsätzlich ist man im progressiven Rock/Artrock alter Prägung zuhause, sprich: die psychedelische Schlagseite ist, ganz getreu dem Titel, eine nicht unwesentliche. Die rund einstündige musikalische Butterfahrt ins Bunte kann man dann grob in zwei Teile gliedern: das rund 24-Minütige Titelstück und den Rest.
A Mysterious Cup Of Tea - selbst wiederum in fünf Teile aufgesplittet, erinnert von Beginn an unweigerlich an die PINK FLOYD der ausgehenden Siebziger- und beginnenden Achtziger Jahre. Dabei schafft es Lutz Meinert auch noch, beim Gesang irgendwo zwischen Roger Waters, Syd Barrett und Paul Roland zu klingen, unaufdringlich, aber doch irgendwo schrullig und mystisch - irgendwann wird sogar der Saucerful Of Secrets zitiert und die Lyrics erinnern an Alice Im Wunderland, und das gar nicht so von ungefähr. Anstatt hier aber bloß PINK FLOYD, ALAN PARSONS PROJECT oder SOFT MACHINE zu kopieren, geben MARGIN dem Longtrack einen ganz eigenen, ja eigenwilligen Charme, der in Part 3 und 4 auch schon mal jazzig wird und an die Rock-Phase von PAT METHENY denken lässt.
Der zweite Teil der Platte besteht dann zuerst mal aus dem Song Psychedelic Underground, der gleich in zwei Versionen auftaucht: Der atmosphärisch dichtere Long Trip ist hier dem Short Trip in Single-Länge natürlich vorzuziehen, auch wenn beide Versionen allein durch ihren unbeschwert flockigen Refrain und die treibend-groovige Rhythmik ihre volle Berechtigung haben. Bei Landscapes On The Sky schimmert irgendwie der Canterbury-Vibe durch, manchmal so sehr, dass der Song schon fast britisch klingt. Akustik-Gitarre, Streicher, Hammond-Vibrato und wunderschöne Duette von Herrn und Frau Meinert veredeln dieses eher minimal gehaltene, frei im Raum schwebende Stück. Und... hab ich da sogar eine Mandoline gehört? Beim Instrumental Last Exit To Pluto in seiner experimentellen, offenen Aufbereitung hat man das Gefühl, KING CRIMSON würden einen auf Ambient machen, leider ohne den latenten Irrsinn der selben zur erreichen. Elf Minuten lang gleitet der Hörer hier ruhig und entspannt in Richtung äußeres Sonnensystem, nicht umsonst nennt man das ja manchmal auch "Space Rock", in diesem Falle aber wohl vermehrt "Krautrock"
MARGIN schicken mit diesem Langspieler ein erfrischend unprätentiöses Stück Musik ins Rennen, das sich zwischen all den technikverliebten Frickel-Helden und den auf Superhit getrimmten Prog-Megasellern anfangs ein wenig bescheiden in den Hintergrund stellt, aber am Ende mit einigen frischen Ideen (oder besser: frischen Umsetzungen alter Ideen) punkten kann. Zudem ist Lutz Meinert nicht nur Multi-Instrumentalist, der außer den Gitarren gleich mal alles selbst eingespielt hat, er könnte stimmlich auch fast schon als Berliner Version von PAUL ROLAND durchgehen. Ein Geheimtipp, der hoffentlich keiner bleibt, und erfrischend bunte Klangkulissen nicht nur für den progressiven Hörer!«
Mike Seidinger (3/2015)
Streetclip TV (Deutschland)
»Als reines Studioprojekt vor einigen Jahren gegründet, wird es mittlerweile bei der vorliegenden musikalischen Qualität längst Zeit, dass Lutz Meinert sich einige Musiker sucht, um sein Ein-Mann-Projekt in eine Band zu transferieren. Obwohl Meinert bereits die letzten Jahrzehnte als Sänger, Keyboarder und Schlagzeuger in der Berliner Prog-Szene aktiv war, beschränkt sich sein Output mit der Gruppe FOR YOUR PLEASURE auf zwei Alben. Mit MARGIN legt Meinert nun ein Debüt vor, das er fast vollständig im Alleingang eingespielt hat.
Das Album beginnt mit dem längsten Stück des Werkes. Auf über zwanzig Minuten zelebriert Meinert in A Mysterious Cup Of Tea einen träumerischen, eher zurückhaltenden Prog-Rock, der ganz in der Tradition von PINK FLOYD, zwischen Wish You Were Here und Animals gehalten ist ("A saucerful of secrets sounds deep from unknown ground ..."). Und was aus einer Band werden kann, die PINK FLOYD verehrt, konnte in den letzten Jahren bereits bei PORCUPINE TREE verfolgt werden. Während sich Meinert aber vor allem hier und auch auf dem Instrumental `Last Exit To Pluto´ richtig austoben kann, sind die beiden weiteren Lieder eher von prägnanter Natur. Also nicht nur für den Prog- und Psychedelic-Rocker, sondern ebenso für den Folk-Psych-Rocker. Denn auf den beiden hittigen Liedern Landscapes On The Sky, mit einem folkigen Touch, und Psychedelic Underground ("Can you see the lights around in everyday life being found, things behind, hidden now in the very back remotest row, parallel worlds of fantasy penetrate the reality, it is real, hear the sound of the psychedelic underground"), der auch RPWL gut zu Gesicht gestanden hätte und in einer kurzen und langen Version auf dem Album vertreten ist, zeigt Meinert seine songwriterischen Fähigkeiten auf. Bei diesen beiden herausragenden Lieder half zudem Carola Meinert im Background Gesang aus, während Meinerts alter Musikerkollege Arne Spekat beim langen Eröffnungssong und Landscapes On The Sky auf der akustischen Gitarren Akzente setzte. Wenn demnächst noch ein paar Göttersoli á la Gilmour präsentiert werden, ist der Himmel nicht mehr fern.
Mit MARGIN wächst ein kleines Juwel im deutschen Underground heran, dessen Debüt nun im feinen Digipack erhältlich ist.«
Michael Haifl (11/2014)
The Sound Of Fighting Cats (Großbritannien)
»Wow !!
Dies ist das Debüt-Album einer deutschen Band. Ein Trio mit zwei Männern und einer Frau, nichtsdestotrotz klingt die Musik weitaus mehr als das.
Seit einiger Zeit hörte ich Gerüchte über das Album. Es wäre etwas Spezielles, Großartiges aus Deutschland. So kaufte ich es.
Es ist nicht leicht, das Album zu etikettieren. Es enthält tonnenweise Einflüsse vom Neo-Prog, Canterbury Prog und Psychedelic Rock. Die Basis ist PINK FLOYD obwohl sie diese hinein in die drei erwähnten Genres erweitern. Hier gibt es mehrere sehr einprägsame und jazzige Canterbury-Rock-Teile. Das Album beginnt als Neo-Prog-Album bevor es in den Canterbury- und Psychedelic-Rock abzweigt. Nehmt CARAVAN und PINK FLOYD. Die Musik ist ebenso entspannend mit Mellotron, Gitarren, Bass, Schlagzeug und Tasteninstrumenten. Das Arrangement aus weiblichen und männlichen Gesang ist hier wirklich beeindruckend.
Der Klang und die Atmosphäre sind hier ebenfalls hervorragend. Deshalb sind diese Stücke wirklich großartig. Sie beinhalten diese Mischung aus Eleganz und naiver Unschuld, die ich wirklich sehr ansprechend finde. Ein großes Plus bekommt auch der Mellotron-Sound, den ich als belebend empfinde.
Psychedelic Teatime ist eine Stunde großartiger Musik, die ich wärmstens empfehlen kann.«
Torodd Fuglesteg (11/2014)